Marktuntersuchung

Carrier erwarten Wachstum durch Datendienste

28. Juni 2011, 10:58 Uhr | Folker Lück
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Eine Befragung von Führungskräften bei Telekommunikationsunternehmen hat ergeben, dass man bis 2013 mit Wachstum vor allem bei Datendiensten rechnet. Neben der immer stärkeren Smartphone-Verbreitung tragen Cloud Computing und die M2M-Kommunikation zur erwarteten Zunahme bei.

Die deutschen Telekommunikationsunternehmen erwarten in den kommenden drei Jahren einen starken Anstieg des Neugeschäfts durch den Ausbau von Datendiensten. Mehr als zwei Drittel der Verantwortlichen versprechen sich davon bis 2013 einen nennenswerten Beitrag zur Wertschöpfung im eigenen Unternehmen.

Wichtigster Treiber dieser Entwicklung ist die zunehmende Verbreitung von Smartphones und Tablet-Computern, die für einen Anstieg des Datenvolumens bei mobilen Diensten sorgen. Im vergangenen Jahr entfielen bereits 16 Prozent der gesamten Mobilfunkumsätze auf die Bereitstellung entsprechender Services – Tendenz steigend. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie »Branchenkompass 2011 Telekommunikation« von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.

Das Datenwachstum wird vermehrt eine engere Zusammenarbeit zwischen Netzbetreibern und Dienstleistern erfordern: »Für den Kunden ist künftig beispielsweise kaufentscheidend, wie gut die Synchronisation sozialer Netzwerke auf mobilen Geräten gelöst oder wie attraktiv die Verbindung zwischen ortsbasierten Services und SMS-Gutscheinfunktionen umgesetzt ist«, erläutert Peter Hascher, Experte für Telekommunikation bei Steria Mummert Consulting.

Fast die Hälfte der Unternehmen geht davon aus, bis 2013 einen nennenswerten Anteil der Umsätze mit innovativen Diensten zu realisieren. Weitere Wachstumsimpulse erwartet die Branche von Cloud Computing. 47 Prozent der Firmen rechnen entsprechende Angebote zu vielversprechenden Wertschöpfungsträgern für die Zukunft. Hauptgrund ist die in vielen Unternehmen vorangetriebene interne Industrialisierung. In 64 Prozent der Fälle soll diese mit dem Einsatz von Standardsoftware einhergehen. Jedes zweite Unternehmen setzt zu diesem Zweck auf Software as a Service.

Wachstum auch durch M2M

Darüber hinaus bauen die Unternehmen ihre Machine-to-Machine-Dienste (M2M) aus, um zusätzliche Kapazitäten beispielsweise beim Datenaustausch in automatisierten Produktionsstraßen zu schaffen. Mehr als 80 Prozent der Branchenkenner rechnen bis 2013 mit einer Zunahme des durch M2M-Kommunikation erzeugten Datenaufkommens. Die wirtschaftliche Relevanz reiner Sprachdienste werde hingegen kontinuierlich abnehmen, prognostiziert das Beratungsunternehmen.

Im Oktober und November 2010 befragte das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Steria Mummert Consulting und dem F.A.Z.-Institut 100 Führungskräfte der größten Telekommunikationsunternehmen Deutschlands zu den Branchentrends sowie zu Strategien und Investitionszielen bis 2013.


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