IT-Dienstleister: Schwache Geschäfte auf dem Kontinent

CC Compunet enttäuscht britische Muttergesellschaft

7. September 2004, 12:29 Uhr | Martin Fryba
In der britischen Firmenzentrale vom Computacenter laufen die Geschäft besser als in Deutschland

CC Compunet enttäuscht britische Muttergesellschaft. Das britische Systemhaus Computacenter hat trotz stagnierender Erlöse im ersten Halbjahr 2004 den Gewinn leicht gesteigert. Während sich die Geschäfte auf der Insel dank allmählich steigender Nachfrage gut entwickeln, bleibt der Markt in Deutschland und Frankreich schwierig.

CC Compunet enttäuscht britische Muttergesellschaft

»Mit der konzernweiten Entwicklung bin ich zufrieden«, kommentierte Ron Sanders, Chairman der britischen Computacenter, das Halbjahresergebnis des Anbieters von IT-Infrastruktur-Lösungen. Große Unternehmenskunden vor allem in Großbritannien geben wieder mehr Geld für ihre IT aus: »Wir sehen erste Anzeichen, dass die IT-Ausgaben wieder steigen«. In der Bilanz des herstellerunabhängigen Systemhauses schlägt sich diese Entwicklung aber nicht nieder: Der Umsatz von Computacenter in den ersten sechs Monaten 2004 verharrte mit 1,25 Milliarden britische Pfund auf Vorjahresniveau. Die Ursache sieht Sanders unter anderem im scharfen Wettbewerb der Hersteller, der die Preise erodieren und die Margen sinken lasse. Immerhin konnte der Konzern den Gewinn vor Steuern auf 33,2 Millionen Pfund knapp steigern.

Dank starker Zuwächse bei Managed Services in Großbritannien hat Computacenter die Erlöse auf der Insel leicht auf 758,4 Millionen Pfund verbessert. In Deutschland dagegen sanken die Einnahmen der Tochter CC Compunet leicht auf rund 312 Millionen Pfund (469,8 Millionen Euro). Zudem rutschte der Gewinn überdurchschnittlich stark ab, von 3,2 Millionen auf 2,5 Millionen Pfund (rund 3,8 Millionen Euro). »Trotz des schwachen deutschen Markts sind wir von unserer Umsatzentwicklung dort enttäuscht«, sagte Sanders. An der Integration der Tochter CC Compunet in den Konzern habe dies nicht gelegen. Sie sei ein Erfolg, meint der Manager und stärkt damit dem dortigen Landeschef Colin Brown den Rücken. Zumal Compunet einen Vertrag mit der BMW-Group abgeschlossen hat und die PC-Arbeitsplätze des Münchner Autobauers in den nächsten drei Jahres betreuen wird.

Die größte Herausforderung für die Briten stellt nach wie vor die französische Tochter dar. Die Umsätze gingen hier ebenfalls leicht auf 147 Millionen Pfund zurück. Nach wie vor arbeiten die Franzosen mit Verlusten: Das operative Ergebnis bliebt mit minus 1,5 Millionen Pfund in den roten Zahlen. »Unbefriedigend«, lautet Sanders Fazit. Man wolle hier die Kosten weiter auf den Prüfstand stellen, Services verbessern und vor allem das Know-how im großvolumigen Projektgeschäft vertiefen.


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