Offensive kam zu spät
- Channel bestürzt über Maxdata-Pleite
- Offensive kam zu spät

Überrascht war auch Reinhard Schulz vom Schulz Bürozentrum in München: »Dass es denen nicht gut geht, war klar. Ich hoffe jetzt, dass es weitergeht. Bei uns gab es mit Maxdata nie Probleme.« Für Wolfgang-Michael Görwitz vom Berliner Systemhaus Horn & Görwitz gibt es ebenfalls noch Hoffnung: »Hoffentlich richtet es der Insolvenzverwalter. Wir werden jetzt alternative Lieferanten identifizieren.« In der Branche sei in den vergangenen Monaten nicht über eine Pleite der Marler spekuliert worden.
Selbst die Konkurrenz reagiert betroffen: »Die Auswirkungen für den Monitormarkt kann man kurzfristig nicht beurteilen. Auch wenn Belinea für Samsung immer einen harten Mitbewerber darstellte, ist es doch traurig für die Leute, die dort engagiert ihren Job gemacht haben«, urteilt Jürgen Reinhard, Product Marketing Manager Display bei der Samsung Electrinics GmbH.
Noch Anfang März war Maxdata-Chef Thomas Stiegler voller Optimismus. Auf der CeBIT stellte Maxdata zahlreiche neue Produkte aus, darunter einen innovativen Mini-PC mit integriertem Voice-over-IP-Telefon. Auch die neue Notebook-Serie unter der Marke Belinea fand Anklang unter Fachhändlern. »Wir haben unsere Geschwindigkeit bei Innovationen deutlich gesteigert und auch beim Design unsrer Produkte mächtig aufgeholt«, sagte damals Stiegler im Gespräch mit CRN-TV . Aber eben nicht schnell genug im schnelllebigen IT-Markt.
Allerdings kannte Stiegler damals noch nicht die Zahlen des laufenden ersten Quartals. Gerüchten zufolge soll es Monate vor der Insolvenz bereits Gespräche mit Banken über Kreditlinien gegeben haben. Das hielt den Maxdata-Vorstand und den Aufsichtsrat aber nicht davon ab, den Vorstand um einen weiteren Manager zu ergänzen und den Ex-Leica-Chef Ralf Coenen unter Vertrag zu nehmen (CRN berichtete ).