Die Herausforderung: In die Zukunft blicken
- CIOs im Wettlauf mit der Zeit
- Die Herausforderung: In die Zukunft blicken
- Der Umgang mit den Daten

Die zeitlichen Umstände machen es notwendig, dass bereits mit der IT-seitigen Umsetzung begonnen werden muss, wenn die Vertragsverhandlungen noch im Gang sind. Das hat zur Folge, dass die IT erst sehr spät projektrelevante Detailinformationen erhält. Je mehr der CIO also im Vorfeld antizipiert, desto mehr Möglichkeiten hat er, das Trennungskonzept so flexibel anzulegen, dass er auf spätere Änderungen vorbereitet ist. Dass eine flexible Projektarchitektur bei Carve Outs sehr wichtig ist, bestätigen auch die SAP Berater bei JDC, einem auf Carve Outs spezialisierten Beratungshaus mit Sitz in Pforzheim, das für einige namhafte DAX-Unternehmen Ausgliederungen durchgeführt hat. Ein typisches Beispiel: Stellen sich beim Abgleich der Stücklistenstruktur mit den Daten aus dem Profitcenter Abweichungen heraus, bedeutet dies, dass dem Kaufpreis eklatante Fehlbewertungen der tatsächlichen Bestände zugrunde gelegt wurden.
Eine Neubewertung ist erforderlich, im schlimmsten Fall sogar Nachverhandlungen mit dem Käufer. Diese Thematik liegt klar im Verantwortungsbereich der Finanzverantwortlichen, der solche Abweichungen jedoch im Vorfeld vielleicht gar nicht in Betracht gezogen hat. Oft lässt sich dies aber auch erst zu einem späten Zeitpunkt klären. Verkauft man an einen Mitbewerber, will man diesem natürlich keine sensiblen Daten mitgeben. Eine Neubewertung zu fiktiven Sätzen ist dann unumgänglich. Hier greifen Finanzthemen stark in die technische Umsetzung ein. Mit einer flexiblen Projektstruktur und der Bereithaltung entsprechender Werkzeuge kann man sich auf diese Unwägbarkeiten zumindest einstellen und eine Neubewertung innerhalb von zwei Tagen durchführen.
Wer sich auf die möglichen Tücken während des Carve Outs frühzeitig vorbereitet, minimiert zeitraubende Komplikationen:
– Historische Daten: Die Übergabe der für das laufende Geschäft essenziellen Daten ist für das reibungslose Weiterarbeiten wichtigste Voraussetzung. Auch die exakte Trennung der Daten – welche müssen übergeben werden, welche nicht – ist eine Herausforderung.
– Synchronisation von Finanzsystemen: Ist die Konvertierung eines Systems zum 1.1. erfolgt, am 3.1. gehen jedoch noch Zahlungen aus dem vorherigen Jahr ein, dann müssen diese in die alte Landschaft hineingebucht und im neuen System repliziert werden.
– Datenweitergabe an Mitbewerber: Mit der Duplizierung von Daten kann dem Käufer kurzfristig das neue System zur Verfügung gestellt werden. Unmittelbar nach der Ausgliederung müssen die Systeme aber separiert werden. Die duplizierten Daten erst zu einem späteren Zeitpunkt zu löschen, ist auch aus gesetzlichen Gründen nicht möglich.
– Harmonisieren statt trennen: Sind die auszugliedernden Teile in verschiedenen SAP-Systemen verstreut, ist kein Carve Out möglich. Die Daten müssen zunächst in einem System harmonisiert werden.