Citrix forciert das Thema Virtualisierung
Von Neuheiten für die Desktop-Virtualisierung verspricht sich Zugangs-Spezialist Citrix einen Ausbau seines Händlernetzes. Zugleich bedeutet die Version 4.5 des Hauptprodukts Presentation Server einen Strategiewechsel.
- Citrix forciert das Thema Virtualisierung
- Flaggschiff Presentation Server
Virtualisierung wird für Citrix über die strategische Partnerschaft mit VMware hinaus zum großen Thema: Neben der traditionellen Stärke in der Anwendungs- Virtualisierung besetzt der Zugangs-Spezialist zunehmend die Desktop-Virtualisierung. Dabei weitet die Templeton-Company ihr Angebot im Desktop-Umfeld stetig aus. In dem Zusammenhang verweist Mick Hollison, Vice President bei Citrix und zuständig für die Produktlinien, auf die drei Arten, den Desktop zu virtualisieren: mit dem Citrix-Kernprodukt Presentation Server, mit Blades und mit virtuellen Maschinen. Für alle drei Szenarien gebe es valide Einsatzmöglichkeiten und damit verbunden erhöhten Beratungsbedarf beim Kunden: »Dies eröffnet eine neue Geschäftsmöglichkeit für unsere Händler«, ist sich Hollison sicher. Außerdem fallen die Desktops in der Regel in die Zuständigkeit der CIOs: »Nun gibt es Ansprechpartner auf einer höheren Ebene als bisher. Das ist für den Channel eine gute Gelegenheit, unsere Produkte strategisch zu verankern«, so Hollison.
Durch die Desktop-Virtualisierung ergeben sich Synergien im Channel, wie der Distributor DNS bestätigt. Das Unternehmen aus Fürstenfeldbruck sieht sich auf diesem Feld besonders gut gerüstet, da er als einziger Großhändler sowohl Citrix als auch VMware vertreibt: »Es gibt eine enorme Nachfrage nach der Virtual Desktop- Initiative und die Händler beider Hersteller fragen nach dem jeweils anderen System«, berichtet Armin Zähring, Produktmanager für Citrix bei DNS.
Der Desktop Server soll im April erscheinen und es erlauben, den Anwendern individualisierte Desktops zur Verfügung zu stellen. Da das neue Produkt weniger kompliziert und sehr viel preisgünstiger sein wird als der Presentation Server, rechnet Hollison damit, dass sich auch Microsoft- Händler, die bisher mit Citrix noch keinen Kontakt hatten, für den Desktop Server erwärmen können. Überhaupt ist die Partnerschaft mit den Redmondern ein Schlüsselthema für die Templeton- Company: Microsoft und Citrix zeigen auf der Cebit gemeinsam die Branch Office Appliance. Sie basiert auf dem Betriebssystem Microsoft Windows Server, der Firewall Internet Security und Acceleration (ISA) und dem Citrix WANScaler. Die gemeinsame Lösung kann von außen administriert werden und eignet sich daher besonders für Tochterniederlassungen von Betrieben ohne eigenen IT-Experten.
Es werden allerdings noch zwölf bis 18 Monate ins Land gehen, bis das Gerät wirklich verfügbar ist. »Für Microsoft ist die Appliance ein wichtiger Schritt, um ihre installierte Basis zu schützen. Derzeit werden sie in diesem Umfeld stark von Cisco attackiert «, bemerkt Hollison.
Ein weiteres gemeinsames Projekt von Microsoft und Citrix sind Software-Lösungen für den Mittelstand und kleine Unternehmen mit Hilfe einer gehosteten Version der virtuellen Referenzfirma Contoso, auf die es künftig einen neuen Online-Zugriff gibt. Partner haben beispielsweise die Möglichkeit, die Geschäftsszenarien des virtuellen Unternehmens über das Internet aufzurufen und direkt beim Kunden vorzuführen. Sie können außerdem künftig mit beliebigen Clients, beispielsweise Handys, PDAs oder Laptops, durch ein ASP-Szenario auf alle Funktionen von Contoso zugreifen.