Ethernet: Standard

»Converged-Enhanced-Ethernet« soll Data-Center revolutionieren

12. September 2007, 0:37 Uhr | Bernd Reder

Alle Systeme in einem Rechenzentrum sollen sich künftig mithilfe von CEE verbinden lassen. Hinter dem Kürzel verbirgt sich der Begriff »Converged-Enhanced-Ethernet«.

Statt Fiber-Channel, Infiniband und Ethernet wird nach Vorstellungen von Firmen wie IBM, Broadcom und Intel künftig ein Protokoll ausreichen, um Server, Storage-Systeme und Switches in einem Data-Center zu koppeln.

Diese Funktion soll »Converged-Enhanced-Ethernet« übernehmen. Fiber-Channel-Daten sollen dabei mithilfe von Ethernet übertragen werden. IBM nennt den Ansatz daher FCoCEE (Fiber Channel over Converged-Enhanced-Ethernet).

In der kommenden Woche wollen Fachleute der genannten Firmen ihre Ideen dem T11-Komitee präsentieren. Diese Arbeitsgruppe des »International Committee for Information Technology Standards« (Incits) ist für Schnittstellen wie Fiber-Channel zuständig.

Überlastkontrolle soll Datenverluste verhindern

ECC soll unter anderem eine Überlaststeuerung (Congestion-Management) enthalten. Sie stellt sicher, dass in Netzen mit lang andauernden Datenflüssen keine Unicast-Pakete verlorengehen beziehungsweise »weggeworfen« werden.

In dieselbe Richtung zielt »Per Priority Pause«. Diese Funktion greift dort, wo ein Datenstau auftritt. Sie verlangsamt den Transfer von Paketen mit niedrigerer Priorität, um eine Überlastsituation zu verhindern.

Einige dieser Punkte werden bereits in Arbeitsgruppen des IEEE-Gremiums 802 diskutiert, das für LAN- und MAN-Standards zuständig ist. Dazu gehören IEEE 802.1au (Congestion-Notification) und IEEE 802.3ar (Congestion-Management-Task-Force).

Große Rechenzentren profitieren am meisten

CEE ist vor allem für große Rechenzentren interessant, in denen viele Server- und Storage-Systeme im Einsatz sind. Betreiber solcher Data-Center sind beispielsweise Internet-Service-Provider oder Suchmaschinen-Spezialisten wie Google und Yahoo.

Als Hindernis für CEE könnte sich erweisen, dass die Spezifikation von mehreren Normierungsgremien mitgetragen werden muss. Neben IEEE 802 zählt die Internet-Engineering-Task-Force (IETF) dazu, außerdem die bereits erwähnte Arbeitsgruppe T11 sowie die »Fiber Channel Industry Association«.


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