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COS-Insolvenz: Schwere Vorwürfe gegen Russen-Investor

Zahlungsengpässe führten zur Insolvenzanmeldung der COS Distribution. Kenner des Distributionsunternehmens erheben nun schwere Vorwürfe gegen den Investor Greengold und die dahinter stehende russische KCK Association, die den Lindener Grossisten erst vor kurzem erwarben.

Autor: Samba Schulte • 29.7.2009 • ca. 0:55 Min

Michael Krings: »Als ich das Unternehmen verlassen habe, war noch alles in Ordnung«
Inhalt
  1. COS-Insolvenz: Schwere Vorwürfe gegen Russen-Investor
  2. Hoffnung auf Rettung

Nur eine Woche nach der Übernahme der Konzernmutter Tiscon durch die Greengold AG, hinter der der russischen Investor KCK Association steht, muss der Distributor COS Insolvenz beantragen. Ein Schock für die Mitarbeiter des Lindener Unternehmens, ein Schock auch für die ehemaligen Verantwortlichen: »Ich bin enttäuscht. Ich hänge nach meinem Abschied vor wenigen Tagen natürlich noch mit Herzen an der COS«, sagt der ehemalige Tiscon-Vorstand Michael Krings, der im Rahmen der Übernahme das Unternehmen verließ. »COS hat einen Zahlungsengpass - ist aber nicht überschuldet. Als ich das Unternehmen verlassen habe, war noch alles in Ordnung«, betont der ehemalige Tiscon-Vorstand und langjährige COS-Chef gegenüber CRN. Er habe ein eigenes Konzept mit einem strategischen Investor mit Branchen-Know-how entwickelt, die Tiscon-Mutter Arques habe sich dennoch in gutem Glauben für den russischen Investor entschieden, da dieser sehr finanzkräftig auftrat. »Jetzt dürfen sich aber viele - auch ich - getäuscht fühlen«, stellt Krings klar.

Der Hauptvorwurf vieler Kenner der Firma und der IT-Distributionsszene: Der neue Investor, der mit der Übernahme Vorstand und Aufsichtsrat neu besetzte, habe keine Branchen-Kompetenz. Dieser Vorwurf betrifft den neuen Tiscon-CEO Hans Halbach sowie die neuen Aufsichtsräte Georg V. Ernst und Sergey Skrynnik. In Verhandlungen um bessere Einkaufskonditionen und längere Zahlungsbedingungen habe sich das negativ ausgewirkt.