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Intels »Nehalem«-Architektur wirft seine Schatten voraus

CPU-Markt: Starkes Q2 dank Intel

Intels Erfolg mit Mehrkern-Prozessoren verhilft dem Gesamtmarkt sogar im eigentlich traditionell schwachen zweiten Quartal zu einem Plus. AMD-CPUs verkaufen sich dagegen weit weniger gut. Beide Hersteller haben sich durch Neuankündigungen bereits für das zweite Halbjahr in Stellung gebracht.

Autor:Markus Reuter • 28.8.2008 • ca. 2:15 Min

Inhalt
  1. CPU-Markt: Starkes Q2 dank Intel
  2. Bis zu acht Threads gleichzeitig

Überraschung im CPU-Markt: Das zweite Quartal war weltweit keineswegs so schwach wie erwartet. Anstelle des von IDC prognostizierten 5-prozentigen Minus, verzeichnet die Branche im Vergleich zum Vorjahr ein Stückzahlenwachstum von 16 Prozent. Gegenüber dem ersten Quartal 2008 steht ein Plus von 3,1 Prozent. Das Wachstum bezahlt das Segment allerdings auf Grund des harten Preiskampfes mit rückläufigen Umsatzzahlen. Im Vergleich zum Vorquartal sind diese wegen des harten Preiskampfes um 4,5 Prozent auf 7,7 Milliarden US-Dollar gefallen.

»Das Wachstum ist ungewöhnlich für das zweite Quartal und kam nur durch Intels hohe Auslieferungsquote zustande«, sagt Shane Rau, Director of Semiconductors: Personal Computing Research bei IDC. »Alleine die Zahl der von Intel verkauften Prozessoren habe zum Vorquartal um 4,3 Prozent bzw. um 20,8 Prozent im Jahresvergleich zugenommen. Der AMD-Absatz fällt dagegen flach aus.«

IDC zufolge baut Intel seinen Marktanteil insgesamtum0,9 Prozent aus, während AMD 1,2 Prozent verliert. Im Gesamtmarkt für PC-Prozessoren hält Intel im zweiten Quartal einen Anteil von 79,7 Prozent. AMD bringt es auf 19,7 und Via auf 0,6 Prozent.

Im Desktop-Segment kann Intel um 0,2 Prozent zulegen und kommt nun auf einen Anteil von 73,3 Prozent. AMD hält mit 26,4 Prozent dagegen. Im Mobilsektor gewinnt Intel 1,3 Prozent, während AMD 0,8 Prozent einbüßt. Hier steht es nun 86,5 zu 12,6 Prozent zu Gunsten Intels. Auf Via entfallen lediglich 0,9 Prozent Marktanteil. Bei Servern kann Intel zwar einen Anteil von 86,2 Prozent vorweisen, verliert aber 0,8 Prozent an AMD (13,8 Prozent).

IDC erwartet für 2008 insgesamt eine Umsatzsteigerung von 7,5 Prozent auf mehr als 32,8 Milliarden US-Dollar. »Obwohl die Stückzahlen unseren Forecast für das Q2/2008 übersteigen und Intel sehr aggressiv im Markt auftritt, bleiben wir bei unserem konservativen Ausblick für das zweite Halbjahr«, meint IDC-Analyst Rau. Grund seien wirtschaftliche Zwänge, wie zum Beispiel der Abschwung in den USA.

Hierzulande verkaufen sich vor allem Quad-Core- und günstige Dual-Core-Chips. Zuletzt tendieren die meisten HEKs im CPUMarkt wieder leicht nach oben. AMDs »X2«-Prozessoren wurden seit der KW 30 geschlossen um bis zu zehn Prozent teurer. Die »X3«- und »X4«-Modelle zeigen sich uneinheitlich und schwanken zwischen einer 12-prozentigen Reduzierung und einem Plus von bis zu sechs Prozent.

Für Ende August avisiert Intel neue CPUs für das Einstiegssegment. Dazu gehören der »Core 2 Quad Q8200« (2,33 GHz), der »Pentium Dual-Core E5200« (2,5 GHz) und der »Celeron 450« (2,2 GHz). Die OEM-Preise für 1.000er Stückzahlen liegen bei 224, 84 und 53 US-Dollar.

Der Q8200 ist in 45nm-Technik gefertigt und arbeitet mit einem Front-Side-Bus von 1.333 MHz, ist aber nur mit vier MByte L2-Cache bestückt. Auf die Virtualisierungstechnik (VT) sowie die Trusted-Execution-Technology (TXT) wurde verzichtet, daher weicht die Produktbezeichnung vom bekannten Nummernschema (Q9000, Q6000) der Core2- Quad-Familie ab. Dies gilt auch für den E5200 mit FSB800, der sich nicht an die Bezeichnungen der »E2000«-Serie hält. Der Chip besitzt mit zwei MByte doppelt so viel L2-Speicher und ist bereits in 45nm-Technik gefertigt.