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Primitive Testangriffe für den Big Bang

Autor:Lars Bube • 9.7.2009 • ca. 0:50 Min

Bei den sogenannten DDoS-Attacken werden Web-Server mit Anfragen überschwemmt, bis sie völlig überlastet und damit nicht mehr steuerbar sind. Selbst dann, wenn Sicherheitsmaßnahmen ergriffen wurden und Load-Balancing-Systeme eingesetzt werden, ist man nicht unbedingt vor einer solchen Überlastung der Server geschützt. Verteilte Denial-of-Service-Angriffe werden von »Zombie-Rechnern« aus gestartet, die zuvor von Cyberkriminellen gekapert und in Bot-Nets integriert wurden.

»Solche Angriffe registrieren wir im privaten Sektor bereits sei etlichen Jahren«, sagt Dave Marcus, Director Security Research in McAfees Avert-Labs. »Die jüngsten Attacken stellen einen Weckruf für alle Behörden und Firmen dar.«. Nach Einschätzung von Sicherheitsfachleuten kamen bei den Angriffen auf die USA und Südkorea um relativ einfach gestrickte Techniken zum Einsatz. Dies deutet darauf hin, dass technisch weniger versierte »Experten« hinter den Cyber-Attacken stecken.

Allerdings gibt es auch ein zweites mögliches Szenario, das noch wesentlich mehr Gefahr birgt: Einige IT-Security-Spezialisten befürchten, die jüngsten Angriffe könnten nur den Zweck gehabt haben, die Sicherheitsmechanismen der attackierten Behörden und Firmen zu testen. Es sei durchaus denkbar, dass die Angreifer die Resultate dazu nutzen, um effizientere Angriffstechniken zu entwickeln, die einen deutlich höheren Schaden anrichten können.