Dänischer Top-IBM-Partner von Interpol gesucht
Der CEO des dänischen IBM-Partners IT Factory, Stein Bagger, wird mit einem internationaler Haftbefehl gesucht. Ihm wird Betrug in Höhe von einer Milliarde dänischer Kronen vorgeworfen. Es ist eine bizarre Geschichte um Gutgläubigkeit, Reseller, Urkundenfälschung und die Rockergruppe Hell’s Angels.
- Dänischer Top-IBM-Partner von Interpol gesucht
- Konkurs kostet 134 Millionen Euro
Sex, Crime und Reseller, die Mischung geht immer wieder auf: Dies zeigt jetzt die Geschichte um den dänischen Unternehmer des Jahres, Stein Bagger, der eine Milliarde dänischer Kronen (etwa 134 Millionen Euro) veruntreut haben soll. Quasi von einem Tag auf den anderen wurde das von ihm geführte Unternehmen IT Factory vom hoch gelobten Vorbild zur Schummelbude: In Dänemark wurde IT Factory noch im September zur besten IT-Company gekürt, Bagger wurde als Turn-Around Experte gefeiert und erhielt den Preis als Unternehmer des Jahres von der Unternehmensberatung Ernst & Young. IBM hat IT Factory als Partner des Jahres ausgezeichnet, die Dänen waren Top-Sponsor der diesjährigen Lotussphere und außerdem schloss der Distributor Avnet ein globales Distributionsabkommen mit der dänischen Firma.
Am 1. Dezember hat IT Factory dann jedoch überraschend durch den Chairman Asger Jensby den Konkurs erklärt, der sagte, seine Unterschrift auf den Verträgen sei gefälscht worden. Die eigentliche Web-Site ist aus diesem Grund nicht mehr erreichbar. Aber im Google-Cache kann man den vorherigen Stand der Site dennoch einsehen. Bagger selbst ist seit einem Trip am Dienstag letzter Woche nach Dubai spurlos verschwunden, hat es sich aber nicht nehmen lassen, vorher noch einen Geschäftspartner schwer zu verprügeln, dessen Identität die Behörden nicht preisgeben wollen. Bagger ist Bodybuilder und Mitglied der in Dänemark besonders rabiaten Motorradrocker Hell’s Angels.