Wieder im Auto, Seidl will über sein Notebook ein paar dringende Mails verschicken. Die Mobilfunkkarte wird nicht erkannt und das schicke Glare-Display spiegelt. Seidl flucht.
Auf der Weiterfahrt meldet das Navi Stau auf der B303 und schlägt eine Alternativroute vor. Seidl gehorcht der resoluten Frauenstimme. Die Orientierungshilfe gehört neben dem Handy und dem fahrbaren Untersatz selbst zu den wichtigsten Werkzeugen. Der Samsung-Vertriebler kann sich die Touren quer durch Bayer ohne Navi gar nicht mehr vorstellen.
Bei der Firma Sorembâ in Schweinfurt geht es um einen Neuanfang. Eine französische Gesellschaft konnte in den Räumlichkeiten und mit Personal eines insolventen Kopiererspezialisten eine Niederlassung aufbauen. Hier gleich dem Start mit dabei zu sein ist für Samsung wichtig. Vertriebsleiter Günter Buld ist ein alter Hase und kennt Seidl noch aus Konica-Minolta-Zeiten. Beim Gespräch geht es um PoS-Unterstützung, Geräte für den Schauraum, um die Zielvereinbarung und um die Konkurrenzsituation mit Online-Händlern. »Wenn ich beim Distributor 748 Euro zuzüglich Fracht für einen Drucker bezahlen muss der gleichzeitig im Internet dem Endkunden für 683 Euro brutto angeboten wird, dann bin ich den ganzen Tag schlecht gelaunt«, schimpft Buld. Seidl kennt solche Beschwerden, auch wenn es sich in diesem konkreten Fall um ein Produkt der Konkurrenz handelt. Oft muss er Dinge ausbaden, die in den Verantwortungsbereich der Kollegen in der Konzernzentrale fallen. Nachdem Stempel und Unterschrift unter der Zielvereinbarung ist geht es weiter nach Bamberg.