CRN: Cloud Computing ist momentan das Lieblingsthema vieler Hersteller. Werden Cloud-Modelle denn von den Kunden tatsächlich schon nachgefragt?
Tuszik: Die Kunden fragen nicht nach der Cloud an sich, aber sie fragen nach Modellen, die es ihnen ermöglichen ihre IT-Strukturen flexibler aufzustellen und weitere Services zu integrieren. Es geht jetzt darum, die Unternehmen reif für die Cloud zu machen. Dabei kann es sich auch um interne Cloud-Lösungen handeln. Viele Unternehmen lernen da gerade dazu.
CRN: Manche Systemhäuser befürchten, die Hersteller könnten das Cloud-Geschäft an ihren Partnern vorbei machen. Ist die Cloud eine Gefahr für den Channel?
Tuszik: Wir haben keine Angst vor Amazon, Google und wie sie alle heißen. Wir sollten die Cloud allerdings wie eine Plattform sehen und aufhören eine eigene Cloud zu bauen. Die Infrastruktur für Public Clouds wird von großen amerikanischen Anbietern gemacht, aber dahinter ist noch sehr viel Platz. Eine Cloud-Lösung muss schließlich nach wie vor ins Unternehmen kommen und dort angepasst und ergänzt werden. Deswegen sehe ich die Cloud vor allem als Möglichkeit, um höherwertige Dienstleistungen zu verkaufen. Wer heute simpelste Services anbietet, muss aber mit der Gefahr leben, dass die Cloud ihm tatsächlich einen Teil seines Geschäfts wegnehmen könnte.