Ein Berliner Unternehmen hat herausgefunden, dass der mobile Internetzugang bei Smartphones zur gleichen Zeit am häufigsten genutzt wird, wenn im Fernsehen die meisten Zuschauer dabei sind.
Das Berliner Werbenetzwerk Madvertise hat ermittelt, dass Smartphone-Nutzer parallel zum Fernsehen in ähnlichem Umfang mobil surfen. Die mobilen Telefone sind folglich dabei, unsere Mediennutzungszeiten rasant zu verändern. Die Auswertung der Zugriffe auf das Werbenetzwerk von Madvertise ergab, dass ab 18 Uhr nicht nur die Nutzung des Fernsehens rasant zunimmt, sondern gleichzeitig auch die Zugriffe auf das mobile Internet. Wenn zur Prime Time zwischen 20 und 22 Uhr »Dr. House« Leben rettet oder Tatort-Kommissare auf Mörderjagd sind, dann sind zeitgleich die meisten User im mobilen Internet unterwegs.
Dies dürfte vor allem auf die Werbewirtschaft direkte Auswirkungen haben, glaubt Madvertise-Geschäftsführer Carsten Frien: »Besonders die parallele Nutzung des mobilen Internets zum Fernsehprogramm führt dazu, dass TV-Werbung allein weniger wirksam ist«. Seine Schlussfolgerung: Werbetreibende sollten das veränderte Mediennutzungsverhalten kennen und mobile Kampagnen parallel einsetzen, um sicher zu gehen, dass die Werbebotschaften auch ankommen. Genau wie zur abendlichen Prime Time ähnelt die Mobile Web-Nutzung auch morgens dem TV-Konsum: Zwischen 7 und 9 Uhr verirren sich nur wenige ins Internet oder sehen fern.
Die Veränderungen der Mediennutzung durch Smartphones und mobiles Internet hält man bei Madvertise für ähnlich gravierend wie die veränderten Mediennutzungszeiten, die sich seit Mitte der 1990er Jahre durch das konventionelle Internet und dessen Nutzung mit stationären PC ergeben haben.