Mit vertikalen Lösungen deutlich mehr Möglichkeiten anbieten
- »Das Volumengeschäft interessiert uns nicht«
- Mit vertikalen Lösungen deutlich mehr Möglichkeiten anbieten
CRN: Welche Zuwächse sehen Sie mit der Übernahme des IBM- und HP-Geschäftes von Magirus, das bislang in Europa und Dubai ein Volumen von etwa 400 Millionen Euro erwirtschaftete?
Borsboom: Mit diesem Geschäft werden wir auf etwa zwei Milliarden Euro Umsatz in Europa kommen. Die neue Struktur und noch weitere Veränderungen, über die ich jetzt allerdings noch nichts sagen kann, werden uns zu enormen Wachstumsquoten verhelfen, die weit über dem Markt liegen. Damit wird Avnet zu einem sehr interessanten Partner in Europa. Das IBM und HP-Geschäft hat ebenfalls noch großes Zuwachspotenzial. In einigen Ländern werden wir damit ziemlich groß werden, vor allem in Skandinavien, wo ATS bislang nicht vertreten war. Außerdem werden wir verstärkt in vertikale Lösungen, technische Kompetenz und Know-how investieren. Das sichert unsere Position bei den Lieferanten und Kunden.
CRN: Was wird sich für die Kunden, also Ihren Fachhändlern, durch die Umgestaltung der Organisation und die Akquisition des IBM- und HP-Geschäftes ändern?
Borsboom: Wir können jetzt unseren Kunden – wie bereits in den USA – mit vertikalen Lösungen deutlich mehr Möglichkeiten anbieten und noch mehr auf Kundenwünsche reagieren.
CRN: Was macht Avnet anders oder gar besser als Magirus?
Borsboom: Im Prinzip nichts. Magirus ist ein sehr gutes Unternehmen. Ich verstehe, warum Magirus aus dem Geschäft herausgehen will. Im Enterprise-Geschäft muss man sehr groß sein. Avnet hat andere finanzielle Möglichkeiten. So können wir das gesamte Angebot an Produkten und Dienstleistungen deutlich vergrößern.
CRN: Beide Unternehmen, Avnet und Magirus, werden künftig im Distributionsumfeld zusammenarbeiten. Was ist geplant?
Borsboom: Magirus wird noch immer IBM- und HP-Produkte benötigen. In diesen Fällen werden wir zu guten Konditionen an Magirus liefern. Eine tiefer gehende Zusammenarbeit ist momentan nicht geplant. Sicherlich werden wir uns aber in manchen Produktlinien auch als Konkurrenten begegnen. Aber ich sage immer, man kann auch freundlicher Wettbewerber sein.