»Das Xerox-X ist nicht so wichtig«

30. September 2004, 0:00 Uhr |

»Das Xerox-X ist nicht so wichtig«. Nur wenigen IT-Fachhändlern fällt auf die Frage nach Drucker- oder Kopiererherstellern der Markenname Xerox ein (siehe CRN 34, S. 38). CRN-Redakteur Armin Weiler sprach mit Robert A. Steward, Vice President Worldwide Marketing bei Xerox, über die Schwierigkeiten im IT-Segment und die Ursachen der geringen Markenbekanntheit.

»Das Xerox-X ist nicht so wichtig«

CRN: Laut CRN-Channel-Tracks erreicht Xerox bei der Markenbekanntheit von Druckerherstellern unter deutschen IT-Händlern nur Platz elf. Bei Multifunktionsgeräten und digitalen Kopierern sieht es mit Platz sieben nur unwesentlich besser aus. Wie erklären Sie sich die schlechten Ergebnisse?

Steward: Die Resultate der CRN-Channel-Tracks sind sicher nicht befriedigend. Sie sind jedoch überwiegend historisch bedingt. Drucker waren lange kein substanzieller Teil unseres Produktportfolios. Zudem war für uns der IT-Kanal kein strategisch wichtiger Kanal, wir waren eher mit Büromaschinenhändlern im Kopierer-Segment aktiv. Der IT-Channel und das Drucker-Business müssen sich noch weiter entwickeln. Allerdings sehen unsere Marktanteile besser aus als es die Ergebnisse der Channel-Tracks vermuten lassen.

CRN: Auch die Zahlen der Marktforschungsunternehmen zeigen, dass Xerox bei den Marktanteilen weder bei Druckern noch bei Multifunktionsgeräten unter den Top fünf rangiert. Das kann Sie doch nicht zufrieden stellen?

Steward: Das mag für Stückzahlen in manchen Segmenten zutreffen, doch beim Wert der verkauften Geräte, insbesondere bei dem für uns strategisch wichtigen Farb-Multifunktions- und Kopierer-Segment, sind wir unter den ersten drei. Besonders zufrieden sind wir auch mit dem Erfolg unserer Solid-Ink-Drucker.

CRN: Was wollen Sie tun, um den IT-Kanal besser zu bedienen?

Steward: Wir müssen den Zugang zu unseren Produkten verbessern. Die Reseller sollen die Möglichkeit haben, auch höherwertige Geräte zu vertreiben. Das setzt allerdings voraus, dass der Händler auch entsprechend qualifiziert ist. Sonst kommt es dazu, dass der Kunde mehr erwartet, als der Händler bieten kann.

CRN: Und wie wollen Sie Ihre Markenbekanntheit steigern?

Steward: Wir haben in den letzten Jahren unser Marketing-Budget kontinuierlich aufgestockt. 2003 haben wir beispielsweise 40 Prozent mehr für Marketing-Maßnahmen wie TV-Spots und Anzeigen in Zeitschriften und Zeitungen ausgegeben als 2002.

CRN: Das bekannte Xerox-»X« soll nun aus Ihrer Corporate Identity verschwinden. Ist das nicht kontraproduktiv für Ihre Marke, wenn Sie auf bekannte Symbole verzichten?

Steward: Das »X« ist nicht so wichtig, das war doch nur ein Buchstabe. Die Leute verbinden nichts damit. Zudem nutzen so viele Firmen ein X in ihrem Namen oder bei ihren Marken wie beispielsweise »X-Box«. Wir wollen uns davon abgrenzen und künftig unseren Firmennamen in den Vordergrund stellen.

CRN: Die Markenbekanntheit hängt doch auch mit dem Engagement auf Messen zusammen. Trotzdem wird bei Xerox darüber diskutiert, ob man kommendes Jahr wieder mit einem Stand auf der Cebit präsent sein will.

Steward: Die Cebit ist sicher wichtig für den deutschen Markt. Wir diskutieren aber tatsächlich darüber, ob für Xerox weltweit die Cebit noch Sinn macht. Immer mehr Drucker- und Kopierer-Hersteller ziehen sich von der Cebit zurück, dadurch verliert sie an Bedeutung als Drucker-Messe. Wir stellen uns schon die Frage, ob sich der finanzielle und personelle Aufwand noch lohnt. Eine endgültige Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen.

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