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Daten zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Daten zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Der Automobilzulieferer ZF hat durch den Einsatz eines PLM-Systems seine Produktivität gesteigert. Vor allem die Logistik profitiert davon weltweit.

Autor:Redaktion connect-professional • 13.4.2005 • ca. 1:40 Min

Die Zentrale des Fertigungsunternehmens ZF steht in Friedrichshafen am Bodensee. Foto: ZF

Daten zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Im Zuge des Wandels vom Komponen­tenhersteller zum Systempartner hat der weltweit agierende Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen weitreichende Änderungen im Logistikbereich umgesetzt. Globale Zusammenarbeit fordert von der Entwicklungsorganisation und der Informationstechnik hohe Anpassungsfähigkeit und Flexibilität. Hohe Priorität hatte deshalb eine verlässliche Technologie-Infrastruktur.
Ein einfaches System für das Enterprise Resource Planning (ERP) oder Product Data Management (PDM) konnte die Anforderungen kaum noch bewältigen. Erst mit der Einführung eines Softwareprodukts für das Product Lifecycle Management (PLM) konnte ZF weltweit effizient planen, beschaffen, produzieren und verkaufen. Hierzu besteht jederzeit Zugriff auf die Daten von mehr als vier Millionen einzelnen Objekten. Schnittstellen zu den Systemen von Kunden ermöglichen es, auch ihnen erforderliche Daten zur Verfügung zu stellen. Dies wird gerade bei einer engen Zusammenarbeit wichtig, die bis zum Resident-Engineering - der Serienentwicklung und Betreuung von Kundenerzeugnissen - reicht. Das Unternehmen sieht sich heute gleichzeitig als Produkt- und Datenlieferant. Eine Teilautomatisierung im Bereich Datenaustausch sorgt für die kontinuierliche Weitergabe von Informationen. Je enger die Zusammenarbeit mit dem Kunden ist, desto stärker müssen die Prozesse, Daten, Methoden und Systeme abgestimmt werden.
ZF nutzt SAP-R/3-Software in unterschiedlichen Ausprägungen in den einzelnen Werken sowie Pro/E und Catia im CAD-Umfeld. Zur Steuerung der Entwicklungsdaten hat sich der Geschäftsbereich Antriebstechnik 1995 für PDM-Software von Agile, früher Eigner, entschieden. Aufgrund der guten Erfahrungen von 1996 bis 1999 in den Hauptstandorten der Antriebstechnik bildete die PDM-Lösung 2000 die Grundlage für das Konzernprojekt Product Lifecycle Management. Ehrgeiziges Ziel: die Abbildung aller relevanten Entwicklungsprozesse über ein einziges PLM-System. Entscheidungsträger wa­ren und sind Vertreter der Informatikbereiche und der Entwicklung. Zeitweise wurden hierzu 40 Pakete bearbeitet, von denen jedes einzelne von der Dimension her schon ein eigenes Projekt war. Rück­blickend schätzt Georg Rührnschopf, Leiter Konstruktionsaufgaben und Projektleiter PLM bei ZF, dass Prozessgestaltung und Anpassung etwa drei Viertel des Aufwandes verursachten und ein Viertel der Technik zuzuschreiben war. »Trotzdem reichte unsere Kapazität nicht aus, um die Abbildung der Prozesse in der Software selbst zu bewältigen«, erklärt der Manager. Nach dem Motto »Alles aus einer Hand« entschied er sich deshalb, auch Consulting- und Customizing-Dienstleistungen von Agile in Anspruch zu nehmen. »Bei der Realisierung wurde jedoch darauf geachtet, unsere eigene Kompetenz im PDM-Umfeld nicht in Frage zu stellen«, führt Rührnschopf aus.