Vor allem der amerikanische Blogger Jeff Jarvis, der sich mit seiner Internetseite BuzzMachine schon seit längerem an die Spitze der Dell-Kritiker gesetzt hat, ging mit dem neuen Weblog hart ins Gericht: »Es ist gut, dass sich Dell jetzt mit seinen Kunden befasst«, schrieb Jarvis. »Aber uns einen Blog zu geben, der uns nur die Wunder von Dell verkaufen will, bedeutet nicht, in eine echte Konversation einzutreten.« Der Star-Blogger empfahl Dell vielmehr, mutig auf die Probleme einzugehen, für die der Konzern bei seinen Kunden inzwischen eine notorische Berühmtheit erlangt hat: »Bloggt über die Unzufriedenheit mit eurem Kundenservice. Über eure Rücklaufquote. Über die Funktionssicherheit eurer Systeme. Fragt eure Kunden, was ihr am besten verändern solltet.« Die Reaktion von Dell kam postwendend: Ein PR-Angestellter des Computerherstellers antwortete empfindlich: »Ich denke nicht, dass Sie ein Problem haben, das Dell lösen kann. Ihr Problem ist, dass Sie nichts zu tun haben außer meckern«.
In der Blogosphere wird »Direct2Dell« inzwischen auch in erster Linie als Marketinggag des Computerkonzerns angesehen. Trotzdem läuft der Weblog relativ erfolgreich: Pro Tag werden drei bis vier neue Beiträge verfasst und auch die Kommentarfunktion wird munter genutzt. In Deutschland hat Dell mit dem neuen AMD-Weblog »Notebooktester« gar schon einen Nachahmer gefunden.
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