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Dell bagatellisiert

Autor:Redaktion connect-professional • 21.7.2006 • ca. 1:00 Min

Die Explosion eines Dell-Laptops bei einer Konferenz in Japan hätte Dell mit einer frühzeitigen Rückrufaktion wohl verhindern können
Die Explosion eines Dell-Laptops bei einer Konferenz in Japan hätte Dell mit einer frühzeitigen Rückrufaktion wohl verhindern können

Für Dell kommt die nunmehr öffentliche Diskussion um Hitzeschäden bei Notebooks zu einem mutmaßlich ungünstigen Zeitpunkt. Der Konzern verliert Marktanteile, hat kürzlich eine Gewinnwarnung ausgesprochen und tut sich im Kundenservice nicht gerade vorbildlich hervor, was auch daran liegt, dass Teile des Supports in Billiglohnländer wie der Slowakei verlagert wurden.

Dell entschloss sich vorerst, die Zwischenfälle nur intern zu untersuchen und ließ sich mit der Rückrufaktion unverantwortlich lange Zeit. Der genaue Grund für die Überhitzungen ist nach wie vor nicht geklärt, das in Japan explodierte Laptop wird derzeit noch in Zusammenarbeit mit der US Consumer Product Safety Commission untersucht.

Dell-Sprecher Jess Blackburn wollte zu der jetzt bekannt gewordenen Anzahl von beschädigten Notebooks gegenüber Computer Reseller News in den USA keinen Kommentar abgeben. »Bei Dell hat das Thema Sicherheit einen ausgesprochen hohen Stellenwert«, erklärte Blackburn. »Jeder wegen einer potenziellen Sicherheitsgefahr an uns zurückgeschickter Laptop wird nicht nur von uns, sondern auch von einem unabhängigen Experten untersucht«. Wenn es allerdings wirklich zutreffe, dass es bei rund einem Dutzend Notebooks zwischen 2003 und 2004 zu Problemen kam, solle man das dennoch in die richtige Perspektive stellen, denn Dell verkaufe jährlich Millionen von Laptops, so der Unternehmenssprecher weiter. Solange Nachrichten von explodierenden Notebooks Einzelfälle bleiben, scheint sich die Besorgnig bei Dell offenbar in Grenzen zu halten.

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