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Explosive Sony-Akkus nicht nur in Dell-Notebooks

Nachdem sich Dell wegen der Brandgefahr durch defekte Sony-Akkus zum Rückruf von 4,1 Millionen Notebooks entschlossen hat, wurde nun bekannt, dass auch andere Computerhersteller mit den fehlerhaften Batterieteilen beliefert wurden.

Autor:Redaktion connect-professional • 16.8.2006 • ca. 1:05 Min

Wie gefährlich explodierende Notebook-Akkus sein könenn, zeigt der zerstörte Truck des amerikanischen Dell-Benutzers Thomas Forqueran

Ursache für die Batterie-Probleme ist ein Fehler im Produktionsprozess des japanischen Sony-Werks. Seit Anfang 2004 sind dadurch immer wieder Metallpartikel in kritische Bereiche der Batteriezellen gekommen. Die Folge: Durch die Metallpartikel kann ein Kurzschluss entstehen, der Akku kann im Extremfall Feuer fangen. Erst im Februar 2006 konnte Sony die Fehlerquelle beheben.

Bei Dell-Laptops haben die fehlerhaften Akkus bereits zu schwerwiegenden Folgen geführt. Es wurden mehrere Fälle von Überhitzung, Brand und sogar Explosion von Notebooks dokumentiert. Dell sah sich daher nun gezwungen, alle mit den fehlerhaften Sony-Akkus ausgestatteten Laptops zurückzurufen – davon betroffen sind insgesamt 4,1 Millionen Laptops.

Wie nun bekannt wurde, hat Sony allerdings nicht nur Dell mit den defekten Akkus beliefert. Zwar ist man bei dem japanischen Elektronikkonzern bisher nicht bereit, Herstellernamen zu nennen, sicher ist allerdings, dass die hauseigenen Vaio-Notebooks mit dem entsprechenden Batterieteil ausgestattet sind. Sony wiegelte jedoch bereits ab: Das Kurzschlussrisiko basiere auf dem Zusammenspiel der defekten Akkus mit dem Ladegerät von Dell, bei anderen Herstellern bestünde dagegen keine Gefahr. Dennoch ist ungewiss, wie lange der Konzern diese Argumentation aufrechterhalten kann und ob es nicht bald zum Rückruf sämtlicher fraglicher Sony-Akkus kommt.

Bereits jetzt gehen Analysten von einem Schaden von bis zu 430 Millionen Dollar aus. Zwar ist das Batteriegeschäft für Sony nur ein vergleichsweise kleines Business-Segment, doch kommt die negative Publicity zu einem ungünstigen Zeitpunkt: Nach einigen Schwierigkeiten befindet sich Sony derzeit gerade wieder auf Erholungskurs. Nachrichten über explodierende Notebook-Akkus sind in dieser Situation natürlich alles andere als geschäftsfördernd.

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