Computerspiele

Depressiv durch nächtliches Zocken?

6. Mai 2011, 13:23 Uhr | Elke von Rekowski
Nächtliches Computerspielen erhöht das Risiko an einer Despression zu erkranken, haben Forscher herausgefunden (Foto: lassedesignen - Fotolia.com).

Wer regelmäßig nachts zwischen 22 Uhr und sechs Uhr am Computer spielt, erhöht damit das Risiko, an einer Depression zu erkranken. Zu diesem Schluss kommen jetzt Wissenschaftler der Universität Basel.

Dabei ist der Zeitpunkt, wann am Computer gespielt wird, den Forschern zufolge für die psychische Gesundheit wichtiger als die Spieldauer. Für die Studie sind über 600 Spieler des Online-Rollenspiels »World of Warcraft« befragt worden, das weltweit von über elf Millionen Menschen gespielt wird. Die befragten Spieler waren zwischen 13 und 30 Jahre alt und spielten durchschnittlich 22 Stunden pro Woche am Computer. Die Ergebnisse sollen belegen, dass Spieler, die an fünf bis sieben Tagen pro Woche nachts spielen, ein deutlich höheres Risiko für depressive Symptome aufweisen als diejenigen, die weniger häufig in der Nacht spielen. Häufiges Online-Computerspielen zur Tageszeit hing laut den Wissenschaftlern hingegen nicht statistisch bedeutsam mit depressiven Symptomen zusammen. So war auch der Zeitpunkt, wann genau gespielt wurde, wichtiger als die gesamte Spieldauer (Anzahl Stunden pro Woche). Insgesamt waren depressive Symptome bei der Stichprobe von Online-Computerspielern im Durchschnitt nicht häufiger als bei Vergleichsstichproben aus anderen Studien.

Der Zusammenhang zwischen regelmässigem Online-Computerspielen zu nächtlicher Stunde und depressiven Symptomen lässt sich den Forschern zufolge möglicherweise durch die Verschiebung des individuellen Schlaf-Wach-Rhythmus erklären, was wiederum zu einer größeren Tagesmüdigkeit führt. Möglich wäre auch, dass Computerspieler, die unter depressiven Symptomen leiden, aufgrund ihrer Probleme erst spätabends oder in der Nacht aktiv werden und vor den Computer sitzen, heißt es.


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