Der Markt entlässt seine Kinder. Kaufzurückhaltung und Preisdruck bereiten den CE-Kooperationen Kummer. Der Mitgliederbestand bröckelt in Deutschland. Electronic Partner, Expert, R.I.C. und Co. werden erstmals mit dem Händlersterben konfrontiert.
Da ist es gut, im EU-Ausland aktiv zu sein. Dort ist deutlich höheres Wachstumspotenzial vorhanden. Aber auch das hat Grenzen im grenzenlosen Europa.
Der Markt schwächelt. Und das nicht nur für kurze Zeit. Besonders Unterhaltungselektronik wird nicht mehr in der Menge nachgefragt, die zum Überleben notwendig wäre. Und mit dem neuen Allheilmittel Konvergenz, Bestandteil der Consumer Electronic, lässt sich der Umsatzverlust noch nicht kompensieren ? auch wenn die Nachfrage nach solchen Produkten steigt. Nur, die Kunden gehen am Fachhandel häufig vorbei, da neue Verkaufsstellen locken: Internetshops, Lebensmitteldiscounter, Kaffeeröster oder auch Tankstellen. Sie kompensieren die sterbenden Händler um ein Vielfaches. Damit dreht sich die Spirale immer schneller, immer mehr kleinere Handelsbetriebe geraten gefährlich nahe an den finanziellen Abgrund.
Gefahr erkannt ? und dann? In den Verbundgruppen weiß man um die Situation. Man weiß um die eklatanten Nachfolgeprobleme der Mitgliedsbetriebe. Man weiß, dass es aufgrund des Markt- und Margendrucks bei vielen Unternehmen ans Eingemachte geht, und dass selbst bei Hausbanken nichts mehr geht. Man weiß von den Akzeptanzproblemen beim Wandel von UE zu CE. Lösungsansätze sind vorhanden. Aber die Marktnachfrage können die Gruppen nicht nachhaltig beeinflussen. Dem Wachstum branchenfremder Verkaufsstellen haben sie nur wenig gegenüber zu stellen. Electronic Partner, R.I.C., Expert und Co. befinden sich mitten in einer Konsolidierungsphase und mit ihnen jene IT- und TK-Kooperationen, deren Mitglieder überwiegend Ladengeschäfte betreiben. Überleben werden nur Gruppen und Betriebe mit finanziellem Polster und richtigem Konzept. Der Markt entlässt seine Kinder.