Deutscher PC-Markt wächst weiter. Laut einer aktuellen Gartner-Studie legte der deutsche PC-Markt im zweiten Quartal 2004 um fast 12 Prozent gegenüber dem gleichen Dreimonatszeitraum des Vorjahres zu. Der Grund dafür ist die starke Nachfrage aus dem Geschäftskundenbereich.
Für PC-Hersteller ist der deutsche Markt wieder Erfolg versprechend. Im zweiten Quartal 2004 wuchs das Segment um 11,7 Prozent. Das Geschäftskundensegment sogar um 17,9 Prozent, wogegen der Privatkundenbereich nur um 3,8 Prozent zulegte. Damit vollzieht sich immer mehr der von den PC-Fabrikanten lang ersehnte Wandel: Geschäftskunden tauschen zunehmend alte Geräte aus und geben dadurch dem Markt entscheidende Impulse. Der letzte Austauschzyklus fand zur Jahrtausendwende statt. Privatkunden dagegen haben sich in den vergangenen zwei Jahren mit Rechnern eingedeckt, da diese zu Schnäppchenpreisen verramscht wurden. Deswegen sind in diesem Bereich vorerst keine starken Zuwachsraten mehr zu erwarten.
Für das zweistellige Wachstum im PC-Segment hat im zweiten Quartal aber auch die starke Nachfrage nach Notebooks gesorgt. Dieser Bereich legte um 22,1 Prozent zu und macht damit 35 Prozent des Gesamtvolumens aus. Trotz der positiven Entwicklung des deutschen PC-Markts tobt nach wie vor ein Preiskampf. Die Umsätze und damit die ewinnspannen sinken weiter. Die Durchschnittspreise sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent zurückgegangen. Marktanteile lassen sich laut Gartner-Analystin Meike Escherich hauptsächlich im Bereich unter 1.000 Euro gewinnen. In Zukunft werden ihrer Meinung nach die Preiserwartungen der Verbraucher nur noch schwer zu erfüllen sein.
Marktführer im zweiten Quartal ist, wie auch im Jahr zuvor, Fujitsu Siemens Computers (FSC) mit einem Anteil von 17,9 Prozent. FSC legt damit um 27,3 Prozent zu und vergrößert den Abstand zum zweitplatzierten PC-Hersteller Hewlett Packard (10,2 Prozent). HP konnte mit einem Wachstum von 2,3 Prozent nur leicht zulegen. Die Plätze drei, vier und fünf belegen Medion (9,5 Prozent), Acer (8,5 Prozent) und Dell (7,5 Prozent). Die höchste Steigerungsrate verzeichnet Acer mit 92,6 Prozent. Direktanbieter Dell gewinnt zum zweiten Mal in Folge dank des erfolgreichen Großkundengeschäfts einen Marktanteil über fünf Prozent. Insgesamt wurden im zweiten Quartal 2004 1,76 Millionen PCs ausgeliefert.