Die großen Vier Bei Business Intelligence dominieren mittlerweile vier Hersteller, doch deren Portfolio ist im Umbruch. Welche Software können die Anwender auf absehbare Zeit einsetzen?
Durch die Konsolidierung auf dem Markt für Business Intelligence (BI) haben sich vier Anbieter herausgebildet, auf die in Summe etwa die Hälfte des Marktes entfällt: IBM, Microsoft, Oracle und SAP (siehe InformationWeek 2/2008, Seite 48 f.). Die ersten beiden arbeiten an einer tieferen Integration der BI-Software mit den eigenen Datenbanken, die zwei anderen haben die Verbindung mit ihren operativen Applikationen vor Augen. Gleichzeitig wollen alle für Software anderer Hersteller offen bleiben.
Oracle im Integrationsstau Bei Oracle wird die Roadmap zur Verschmelzung der zugekauften Hyperion-Software mit den vorher schon vorhandenen Produkten für BI und Performance Management bislang nur rudimentär kommuniziert. So hält sich etwa Doug Cackett, bei Oracle auf EMEA-Ebene Director Business Intelligence and Warehouse Architecture, beim Gespräch mit InformationWeek in dieser Hinsicht bedeckt. Er räumt allerdings ein, dass die Integration schon eine Weile dauern wird. Nicht verwunderlich, dass Patrick Keller, Analyst bei dem Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, ein »zerstückeltes Portfolio aus vielen Werkzeugen mit überlappenden Funktionen« konstatiert. Wichtig ist Cackett die Botschaft: »Wir zwingen niemanden zur Migration.« Doch der unabhängige Analyst Dr. Wolfgang Martin gibt zu bedenken, dass sich die Migrationsfrage bei den Anwendern trotzdem stellen wird: wenn das zur Wartung erforderliche Know-how des Anbieters schwindet. Die angestammte BI-Software bietet Oracle in Gestalt von extra zu bezahlenden Optionen für das Datenbanksystem an. Dazu gehören Berichts-, Olap- und auch Mining-Funktionen. Für multidimensionale Auswertungen werden weiterhin Vektoren verwendet, wie sie einst von dem Hersteller IRI übernommen wurden. Vorberechnete Aggregate werden als sogenannte Materialized Views in der Datenbank abgelegt. Das Werkzeug-Paket Warehouse Builder ist ebenfalls eng mit der Oracle-Datenbank integriert. Daneben gibt es die analytischen Applikationen aus der Siebel-Akquisition.