Enorme technische Konsolidierungsaufgaben stellen sich auch für SAP. Laut Lothar Henkes, Produktmanager Business Intelligence bei SAP, geht es darum, die Stärken der BI-Software von Business Objects und der von SAP zusammenzubringen. Das gilt für die per Akquisition nun doppelt vorhandenen Produkte zur Erstellung von Berichten (Reporting), multidimensionalen Auswertungen (Olap) und Dashboards. Nächstes Jahr soll es die ersten zusammengeführten BI-Werkzeuge geben, 2010 die Integration abgeschlossen sein. Das Olap-Werkzeug beispielsweise wird Pioneer heißen. Die neue Software solle mit der SAP-Welt besonders gut zusammenarbeiten, aber wie die Business-Objects-Produkte in der Vergangenheit auch in anderen Umgebungen funktionieren. Bei den analytischen Applikationen gibt es ebenfalls starke Überschneidungen. Bei SAP teilt man in vier Gruppen ein: strategische Steuerung, Profitabilität und Performance, Planung sowie Konsolidierung. Mittelfristig wird mal mehr vom Produkt des einen Anbieters und mal mehr von dem des anderen übrig bleiben. Business Objects selbst hatte in diesem Bereich etliches akquiriert. Daneben gibt es weiterhin spezielle Produkte für die SAP-Welt: Etwa den Visual Composer zur Erstellung zusammengesetzter Anwendungen mit BI-Funktionalität oder den BI Accelerator: eine Appliance, die über eine Hauptspeicher-Datenbank Data-Mart-Abfragen beschleunigt. Auf den Webseiten von SAP können Kunden inzwischen detaillierte Angaben zur weiteren Planung der vielen BI-Produkte nachlesen. Die Komplexität ist beträchtlich, und nach Martins Kenntnis wird die kommunizierte Roadmap von Betroffenen weiterhin unterschiedlich interpretiert: »Bei SAP knirscht es«, resümiert er. Keller sieht große Defizite bei der Modellierung, es drohe ein Datenchaos. Eine wesentliche Stärke des SAP-Angebots liege hingegen im umfangreichen Business Content der Anwendungssoftware.