»Die IFA setzt die UE-Trends«
»Die IFA setzt die UE-Trends«. Als Ausrichter der Internationalen Funkausstellung (IFA) hat die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (GfU) der Berliner Messe einen jährlichen Rhythmus verordnet. Das ist laut GfU-Chef Dr. Rainer Hecker aber nur ein Argument für die führende Stellung der IFA als UE-Leitmesse in Europa. Wodurch sich die Berliner Messe noch von Mitbewerbern abheben will, erläutert Hecker im Gespräch mit CRN-Redakteurin Dr. Michaela Wurm.
»Die IFA setzt die UE-Trends«
CRN: Wie entwickelte sich die Umsatz- und Ertragslage für die UE-Branche in Deutschland 2005?
Hecker: Wir rechnen für 2005 mit einem Umsatzwachstum von gut sieben Prozent auf mehr als 21,4 Milliarden Euro. Auf der Ertragsseite ist nach wie vor der Preisverfall die größte Herausforderung. Im Bereich der LCD-TV-Geräte konnte das Preisniveau aber inzwischen nahezu stabilisiert werden. In einzelnen Bildschirmklassen gab es hier sogar Preiserhöhungen.
CRN: Welche UE-Produkte waren die Renner im Weihnachtsgeschäft?
Hecker: Generell waren alle digitalen Produkte sehr gut nachgefragt. Allen voran lagen aber die LCD- und Plasma-Fernsehgeräte.
CRN: Mit welchen Umsatzerwartungen geht die UE-Branche in das neue Jahr?
Hecker: Für 2006 gehen unsere aktuellen Prognosen von einem Umsatzwachstum von rund zehn Prozent für den gesamten CE-Markt aus. Der Bereich Unterhaltungselektronik wird mit rund 13 Prozent sogar noch stärker wachsen.
CRN: Welche Produkte werden 2006 besonders gefragt sein?
Hecker: Alle digitalen Produkte, vor allem die flachen Fernsehgeräte sowie DVD- und Festplatten-Recorder, MP3-Player, Navigationssysteme und Fotokameras.
CRN: Welche Technologien und andere Faktoren werden den Markt für Unterhaltungselektronik 2006 antreiben?
Hecker: Neben den Impulsen, die von der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland ausgehen, werden die zahlreichen Innovationen und nicht zuletzt auch die jetzt jährlich stattfindende IFA in Berlin, die weltweite Leitmesse für Consumer Electronics und wichtigster Orderplatz der Branche, ihren Beitrag zu weiterem Marktwachstum leisten. Auch die angekündigte Erhöhung der Mehrwertsteuer wird 2006 im vierten Quartal für vorgezogene Käufe sorgen.
CRN: Welche Messen setzen die Trends für den deutschen UE-Markt?
Hecker: Die Consumer Electronics Show (CES) ist im weltweiten Dreiklang der internationalen Leit-Messen überwiegend für den amerikanischen Kontinent von großer Bedeutung. Für das Europageschäft ist die Internationale Funkausstellung aber deutlich wichtiger. Die jährliche IFA ist die Plattform für die Marken, den Handel, den Endverbraucher sowie die Medien. Sie ist Ordermesse und Publikumsmesse, Schaufenster für Neuheiten genauso wie Forum für medienpolitische Weichenstellungen. Entsprechend wird die IFA die entscheidenden Trends setzen.
CRN: Die IFA ist traditionell die Hochburg der klassischen Unterhaltungselektronikkonzerne, während auf der Cebit alle wichtigen IT-Hersteller vertreten sind. Wie sehen Sie die Chancen der IFA, künftig auch die IT-Hersteller anzuziehen?
Hecker: Bereits die IFA 2005 konnte mit der Teilnahme namhafter Firmen aus dem IT-Bereich überzeugen. Die IFA ist mit dem jährlichen Rhythmus noch besser positioniert, den innovativen Markt mit seinen immer kürzer gewordenen Innovationszyklen überzeugend und verständlich für Fachhandel, Medien und Endverbraucher abzubilden. Folgerichtig werden sich die endverbraucherrelevanten Teile der ITK-Industrie stärker einer jährlichen IFA zuwenden.
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