Im Schatten der Krim-Krise

Die Kauflaune der Deutschen steigt

31. März 2014, 13:30 Uhr | Stefan Adelmann
die deutschen Konsumenten greifen wieder beherzter zu (Foto: Fotolia / Syda Productions)

Die Deutschen haben ihre Sparstrümpfe wieder in die Regale geräumt. Laut der GfK hält der Aufwärtstrend hierzulande auch im laufenden Jahr an, könnte zukünftig aber unter der politischen Lage in der Ukraine leiden.

Anfang 2014 hat sich die Stimmung der deutschen Verbraucher nochmals deutlich verbessert und laut der GfK im März und April bei einem hohen Niveau eingependelt. Die Marktforscher bestätigten ihre im Februar veröffentlichte Prognose, dass die Konsumausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent ansteigen sollen. »Die Sparneigung lässt ihr Rekordtief, zumindest vorerst, hinter sich und legt spürbar zu«, sagen die Analysten.

Dieser Aufwärtstrend spiegelt sich auch bei den Teilindikatoren wider. Wie die Zahlen zum vergangenen März zeigen, ist die Anschaffungsneigung der Deutschen von 48,9 auf 55,5 Punkte angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zeigt sich sogar ein Zuwachs von 36,2 Punkten. Allerdings soll nur ein Teil dieses Aufschwungs im Einzelhandel ankommen. Wie die GfK erklärt, profitieren aktuell besonders der Dienstleistungsbereich, die Urlaubsbranche und der Immobilienmarkt.

Die Einkommenserwartungen sind hierzulande im Vergleich zum Februar allerdings um drei Punkte zurückgegangen, liegen mit 45,6 Zählern aber immer noch bei einem hohen Niveau und 29,4 Punkte über dem Vorjahreszeitraum. Laut der GfK zeichnet sich aktuell schon ab, dass die Tarifverhandlungen 2014 ein Gehaltsplus von über drei Prozent ergeben sollen. Davon profitieren auch die Rentner. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Rentenversicherung nehmen die Rentenbezüge in Westdeutschland um 1,67 und in den neuen Bundesländern um 2,53 Prozent zu.

Einen düsteren Schatten wirft allerdings die Krise auf der Krim voraus. Das ifo-Geschäftsklima ist im März schon gesunken und die GfK erwartet, dass sich die politische Entwicklung auch bei den Konsumenten abzeichnet. Sollte sich die Lage in der Ukraine zuspitzen, könnten die Konjunkturaussichten der Verbraucher spürbar einsacken. »Dies wird umso wahrscheinlicher, wenn sich die Krim-Krise auch auf andere Teile der Ukraine ausweitet und der Westen mit härteren Sanktionen reagieren würde«, schreiben die Marktforscher.


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