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Die Kunst der kurzen Prozesse (Fortsetzung)

Autor:Redaktion connect-professional • 19.10.2005 • ca. 1:15 Min

Inhalt
  1. Die Kunst der kurzen Prozesse
  2. Die Kunst der kurzen Prozesse (Fortsetzung)
  3. Die Kunst der kurzen Prozesse (Fortsetzung)

Abteilungsgrenzen überwinden
Der hohe Automatisierungsgrad von Kreditprozessen, wie ihn Banken mit durchgängigen IT-Lösungen anstreben, erfordert jedoch einen kritischen Blick auf die eigenen Organisationsstrukturen.
Nur ungern verabschieden sich Risikomanager von ihren vermeintlich praktischen Excel-Tabellen. Auch fehlt manchem IT-Leiter das Budget für ein unternehmensweites Projekt zur Prozessoptimierung. Andere IT-Entscheider sehen bereits die Reibungsverluste im Kompetenzgerangel von Ge­schäftsbereichen, Zentralen und Filialen voraus und unternehmen nichts ohne die Unterstützung der Geschäftsführung. Eine Zurückhaltung, die nicht von ungefähr kommt, stellt Karsten Füser, Partner bei Ernst & Young fest. »Es mangelt einfach an mächtigen Instanzen, die diesen Optimierungsprozess intern be­gleiten können«, urteilt er.
Doch die Zeit drängt: Neben der Erfüllung immer neuer aufsichtsrechtlicher Bestimmungen dreht sich auf internationalem Parkett mittlerweile viel um weiter reichende Funktionen, wie eine übergreifende Sicht auf Kredit-, Markt- und operationelles Risiko. »Noch sehen wir tendenziell eindimensional ausgerichtete Systeme, die nicht miteinander verzahnt sind und keine ganzheitliche Risikobetrachtung erlauben«, berichtet Füser. An geeigneten Technologien und Standards mangelt es aber nicht, wie beispielsweise die aktuellen Herstellerinitiativen im Bereich Service orientierter Architekturen (SOA) anschaulich zeigen. Mit ihnen sollen sich künftig übergreifende Banksteuerungssysteme realisieren lassen. Sie verbinden Risiko- und Ergebnismessung über klassische Rentabilitätskennzahlen in Kombination mit an das Risiko angepassten Leistungsgrößen. Das Ziel ist so simpel wie sinnvoll: Die Finanzdienstleister wollen einen optimalen Kapitaleinsatz sicherstellen.
Die Einführung einer solchen IT-Lösung ist allerdings keine Sache weniger Wochen. Einerseits sind Messsysteme für Rentabilität, Risiko und das verfügbare Eigenkapital aufzubauen. Andererseits bedarf es eines Steuerungsmodells, das die drei Kenngrößen Kredit-, Markt- und operationelles Risiko miteinander verbindet. Doch das Blatt kann sich nur zu mehr Rendite und in­ternationaler Wettbewerbsfähigkeit wenden, wenn sich die Sicht der Finanzinstitute nicht mehr nur auf einzelne Transaktionen und einzelne organisatorische oder regionale Einheiten beschränkt.