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Neun von zehn Servern müssen gehn

Autor:Redaktion connect-professional • 11.7.2008 • ca. 1:30 Min

Inhalt
  1. Die Stromsparweltmeister
  2. Sparen kann man überall
  3. Ade Desktop-PC
  4. Neun von zehn Servern müssen gehn
Verleihung des Green CIO Award 2008
Verleihung des Green CIO Award 2008

Dass neun von zehn Servern durch Virtualisierung überflüssig werden können, bewies der Provider IP Exchange. Hier wurden 2000 nicht ausgelastete Kundenserver in einem virtuellen Cluster mit etwas über 250 Maschinen zusammengefasst. »Energieoptimierung ist in unserem Geschäft ein elementarer Faktor«, sagt IT-Leiter Thorsten Grosse. »Wir verbrauchen 1,5 MW. Auch Strom verursacht bei uns die meisten Betriebskosten.« Als neue Kundenserver werden besonders energiesparende Systeme von Dell eingesetzt. Die Kunden erhalten finanzielle Anreize, damit sie auf diese Systeme migrieren. Für die Zukunft möchte Grosse mit optimierter Klimatechnik weitere zehn bis 15 Prozent Energie einsparen. Eine TÜV-Zertifizierung als Rechenzentrum der Energieklasse A hat IP Exchange schon – nun erhielt Grosse noch den GreenCIO-Award in der ­Klasse »Virtualisierung«. Manchmal ergeben sich besondere Chancen, wenn ein Gebäude umzieht. So auch bei der Heinrich-Böll-Stiftung, wo Bert Bloß, Bereichsleiter IT und Technische Dienste, gleichzeitig den Bau plante und für die Informationstechnik zuständig war. Warum nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, dachte er sich, und boxte gegen erhebliche Widerstände bei Planungsbüros, Politikern und Handwerkern ein ganzheitliches Gebäudekonzept durch. Zu teuer durfte die Lösung nicht sein, denn es handelte sich um ein öffentlich bezuschusstes Bauprojekt. Heute heizt die Abwärme der Server neun Monate im Jahr das nach Süden ausgerichtete Gebäude, das mit einer Niedertemperaturheizung ausgerüstet ist. Ist es im Sommer zu warm fürs Heizen, wird die Abwärme über ein Verdunstungskühlsystem abgeführt. So spart die Stiftung 80 Prozent der Heiz- und Kühlkosten. Die Server stecken in drei geschlossenen Doppelracks eines kleinen Schweizer Herstellers. Sie werden mit einem Wärmetauscher in Rippenform gekühlt, durch den Heizungswasser fließt. Für dieses innovative Konzept erhielt Bert Bloß den Award in der Kategorie RZ-Planung.

Fazit: Green IT ist ökonomisch Alle genannten Projekte zeigen vor allem eines: Auf optimiertes RZ-Design zu achten, zahlt sich nicht nur für die Umwelt aus, sondern in erster Linie für den Betreiber von Geräten und Rechenzentren. Insofern ist der Green-IT-Hype eine Erscheinung, die niemanden von der der ernsthaften Erwägung energiesparender Konzepte abhalten sollte. Denn das rechnet sich.