CRN - Aufgabe 29/2013

Die Vermessung des Ichs

17. Juli 2013, 11:45 Uhr | Martin Fryba
CRN-Redakteur Lars Bube war in Housten und berichtet über die welteite Partnerkonferenz von Microsoft - CRN, Ausgabe 29, ist erschienen.

Selbsterforschung der Quantified Self-Bewegung – Das Verschwinden ganzer Produktgruppen – Microsoft-Wandel mit Hindernissen – Sennheiser lässt (auf)hören: Diese und mehr Themen in der neuen CRN-Wochenausgabe.

Editorial

Der dramatische Wandel digitaler Nutzungsgewohnheiten setzt die IT-Branche schon seit längerem unter Druck. Es ist ja nicht so, dass der PC gänzlich verschwinden wird. Doch alternative Devices, allen voran Tablets und Smartphones, lassen den PC-Markt seit nahezu zwei Jahren schrumpfen. Vor allem im Verbrauchersegment macht sich die Vielfalt neuer Geräte bemerkbar. Viele Hersteller, die (noch) nicht ihr Portfolio erweitert haben, schmerzt dieser schnelle Wandel. Abgesehen davon, dass ganze Produktgruppen endgültig vom Markt verschwinden werden, wie CRN-Chefreporterin Michaela Wurm berichtet.

Dafür entstehen völlig neue Produkte, die durchaus das Potenzial haben, einen Massenmarkt zu bedienen. Kleidung und Accessoires, die mit elektronischen Komponenten ausgestattet sind und über dazugehörige Apps mehr oder weniger sinnvolle Anwendungen gestatten. Brillen, Uhren, Mützen, Laufschuhe oder Armbänder gibt es heute schon in digitalen Ausstattungen und finden Anhänger, die mit den Datensammlern am Körper ein bewussteres Leben führen wollen. CRN-Mitarbeiter Stefan Adelmann stellt diese »Wearables« und die neue Quantified Self-Bewegung in der aktuellen CRN (Ausgabe 29) vor. Den an dieser Stelle in Deutschland fast pflichtschuldigen Zeigefinger des Datenschutzes ersparen wir uns und delegieren ihn an die Datenschützer.

Dies soll nicht heißt, dass CRN der Diskussion um den Datenschutz aus dem Weg geht. Mündige Bürger, die sich gerne und jederzeit von körpernahen Sensoren in neuen Produkten vermessen lassen, werden sich von warnenden Appellen nicht abschrecken lassen. Dies tun offenbar aber auch deutsche Politiker nicht. Leider muss man sagen, denn hierzulande werden die Interessen des Persönlichkeitsrechts jedes Bürgers und der Schutz immatrieller Güter der Industrie ausgehebelt.

Man braucht das Internet nicht zwangsläufig auf der Nase, aber jedes Unternehmen braucht zwingend sichere und vernetzte IT-Infrastrukturen, die auf dem Fundament eines Rechtsstaates stehen. Auf dieses hohe Gut können wir uns derzeit nicht verlassen.

Mit den besten Grüßen


Martin Fryba
CRN-Chefredakteur


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