Komplexität fordert Partner heraus

Die vorgestellten neuen Funktionalitäten, strategischen Marschrichtungen sowie neuen Vertriebs- und Marketing-Maßnahmen ließen bei vielen Partnern die Köpfe rauchen und machten eines deutlich: Die Produkte von Microsoft werden nochmals komplexer. »Einerseits ist es eine echte Herausforderung, mit den zahlreichen Entwicklungen mitzuhalten. Andererseits sehen wir natürlich das große Geschäftspotenzial«, sagt Lars-Peter Rieger, Geschäftsführer der Braintec GmbH. Das Wolfsburger Unternehmen verspricht sich vor allem im Umfeld des neuen Sharepoint-Servers Chancen zur Neukunden-Generierung. Manuel Sastriques, CEO von IW-One, sieht in der neuen Office-Version einen großen Technologiesprung: »Man sieht das am Workflow, der auf Basis der Windows Workflow Foundation erstellt wird, also einem freien Entwicklungsframework. Ebenso gibt es eine starke Integration in die Clientapplikation, beispielsweise die Integration der Workflow-Funktionalität in Powerpoint«. Sastriques hat sein im vergangenen Jahr gegründetes Unternehmen IW-One konsequent nach der neuen Office-Strategie ausgerichtet und sich auf ECM-Lösungen spezialisiert. Der Geschäftsführer ist froh, dass es nun endlich los geht.

Microsoft hat die Zeit der Office-Launch-Verschiebungen offenbar auch dazu genutzt, das Netz an Information-Worker-Partnern auszuweiten. Das kurzfristig anvisierte Ziel von 420 IW-Partnern hat das Unternehmen bereits übertroffen. Mit einem eigens dafür geschaffenen Team hat der Hersteller allein in den letzten 12 Monaten 320 neue Unternehmen mit Information Worker-Kompetenz gewinnen können. Zu den Leistungen, die Microsoft den über 460 IW-Partnern anbietet, gehören je nach Partner-Status die kostenfreie Unterstützung durch Presales-Berater, frühzeitiger Zugriff auf Beta-Versionen, Werbekostenzuschüsse für Campaign-Champs und Unterstützung bei der Entwicklung eines »Information Worker Solution Showcase« sowie kostenfreie und vergünstigte Trainings rund um Office 2007. Zudem plant der Konzern spezielle »Licensing Competence Center«, die in Zusammenarbeit mit Distributoren entstehen sollen. Angesichts der künftig noch schwerer zu überschauenden Produktpalette war zum Thema Lizenzierung bei vielen Partnern noch Unsicherheit zu spüren.