Die Welt von Microsoft wird komplexer
Microsoft will Office 2007 verstärkt als Entwicklungsplattform positionieren, auf der Independent Software Vendors (ISVs) eigene Lösungen entwickeln können. Der Konzern forderte seine Partner erneut auf, sich zu spezialisieren. Der Grund: Die Welt um Office 2007 wird immer komplexer.
- Die Welt von Microsoft wird komplexer
- Kleinere Veranstaltungen statt Mega-Event
Mit der nun endgültig Ende November 2006 anstehenden Veröffentlichung von Microsoft Office 2007, Windows Vista und Exchange steht Microsoft ein Mega- Launch bevor. Zunächst stehen die Enterprise- und Professional Plus-Versionen zur Verfügung, die Customer-Versionen sollen im Frühjahr 2007 folgen. Der Software-Hersteller, der über 97 Prozent seines Umsatzes mit Partnern macht, ist auf das Engagement und Know-how des Channels angewiesen, um den Launch erfolgreich zu meistern: »Dies ist die größte Innovationswelle in der IT-Geschichte und zugleich die größte Re-Definition der Marke Windows«, stimmte Christoph Bischoff, Leiter des Geschäftsbereiches Information Worker von Microsoft Deutschland, die rund 200 »Information-Worker«-Partner auf der Office Prelaunch-Veranstaltung in Leipzig ein.
Der Software-Riese will die neue Office-Version in Zukunft verstärkt als Entwicklungsplattform positionieren. Drei Bereiche sollen Partner mit eigenen Lösungen im Markt etablieren: Unified Communications, Business Intelligence und Enterprise- Content-Management (ECM). Microsoft sieht den Bedarf und die Investitionsbereitschaft in diese so genannten »Information Worker Solutions« in den kommenden Jahren so hoch wie in kaum einem anderen IT-Segment. Der Konzern vergibt die Kompetenz »Information Worker Solutions« an Partner, die Lösungen für Kommunikation und Zusammenarbeit in Unternehmen auf Office-Basis entwickeln.
Allein in Deutschland rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzpotenzial von 446 Millionen Euro bis 2008. »Das erfordert von unseren Partnern natürlich ein enormes Maß an Engagement und Investitionsbereitschaft, um spezialisierte Kompetenzen zu erreichen«, so Wolfgang Brehm, Bereichsleiter Partner Program & Sales Group bei Microsoft Deutschland.
Die vorgestellten neuen Funktionalitäten, strategischen Marschrichtungen sowie neuen Vertriebs- und Marketing-Maßnahmen ließen bei vielen Partnern die Köpfe rauchen und machten eines deutlich: Die Produkte von Microsoft werden nochmals komplexer. »Einerseits ist es eine echte Herausforderung, mit den zahlreichen Entwicklungen mitzuhalten. Andererseits sehen wir natürlich das große Geschäftspotenzial «, sagt Lars-Peter Rieger, Geschäftsführer der Braintec GmbH. Das Wolfsburger Unternehmen verspricht sich vor allem im Umfeld des neuen Sharepoint-Servers Chancen zur Neukunden-Generierung. Manuel Sastriques, CEO von IW-1, sieht in der neuen Office-Version einen großen Technologiesprung: »Man sieht das am Workflow, der auf Basis der Windows Workflow Foundation erstellt wird, also einem freien Entwicklungs- Framework. Ebenso gibt es eine starke Integration in die Clientapplikation, beispielsweise die Integration der Workflow- Funktionalität in Powerpoint «. Sastriques hat sein im vergangenen Jahr gegründetes Unternehmen IW-1 konsequent nach der neuen Office-Strategie ausgerichtet und sich auf ECMLösungen spezialisiert. Der Geschäftsführer ist froh, dass es nun endlich los geht.