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Bitkom

Digitale Parkscheine

In Deutschland werden Gebühren auf öffentlichen Parkplätzen zunehmend mit dem Mobiltelefon bezahlt. Für die neue Option entscheiden sich Autofahrer derzeit mehr als 50.000 Mal pro Monat.

Autor:Redaktion connect-professional • 28.2.2007 • ca. 1:15 Min

Haben sie bald ausgedient? Parkscheinautomaten bekommen Konkurrenz durchs Handy // Quelle: Wikipedia

Möglich ist das so genannte Handyparken bereits in zehn Städten – ganz ohne Automat und Papierausdruck. Dazu zählen unter anderem Berlin, Duisburg, Hannover, Paderborn, Saarbrücken, Wiesbaden und Flensburg. Weitere Städte wie Detmold und Görlitz planen die Einführung. Das hat eine Erhebung des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) ergeben. „Für alle Beteiligten ist das Handyparken mit Vorteilen verbunden. Autofahrer müssen nicht nach Kleingeld suchen und können ihre Parkzeit minutengenau abrechnen. Kommunen haben die Möglichkeit, ihren Bürgern moderne Dienste anzubieten“, sagte BITKOM-Vizepräsident Jörg Menno Harms.

Die einzelnen Systeme zum Handyparken ähneln sich. So müssen sich Nutzer meist einmalig im Internet anmelden – unter anderem mit ihrer Mobilfunknummer, der Kontoverbindung und dem Kennzeichen. Damit sind sie registriert. Wollen sie später ihr Auto parken, rufen sie zu Beginn eine Servicenummer von ihrem Handy aus an. Das System erkennt dabei automatisch das Mobiltelefon, ordnet das Auto zu und startet die Zeit. Bei der Rückkehr zum Wagen wählt der Nutzer erneut die Servicenummer, um den Parkvorgang zu stoppen. Die aufgelaufenen Gebühren werden am Ende des Monats minutengenau vom Konto abgebucht. Dank Taschencomputer und Nummernschild können Politessen bei abgestellten Fahrzeugen jederzeit prüfen, ob sich der Halter eingetragen hat.

In einigen Städten erreichen Handytickets bereits einen Anteil von 5 Prozent aller Parkscheinkäufe. Doch haben die Kommunen das Thema in der Vergangenheit äußerst behutsam vorangetrieben. Sie waren verunsichert – bis heute ist Handyparken nur auf Grund einer Ausnahmeregelung in der Straßenverkehrsordnung möglich. Sie endet am 31. Dezember 2007. Das Bundesverkehrsministerium arbeitet jetzt allerdings daran, das Handyticket dem gedruckten Parkschein vollständig gleichzustellen. Bis Jahresende soll die neue Regelung stehen. Damit können die Städte nun langfristig planen und investieren. Harms: „Die jüngsten Entwicklungen ebnen den Weg für weitere mobile Anwendungen in Deutschland. Das Lösen eines digitalen Parkscheins ist erst der Anfang.“