Kosten sind nicht mehr aufzufangen
- Distribution unter Kostendruck
- Kosten sind nicht mehr aufzufangen
- Frachtkosten – drei Beispiele
Marcus Adä, Vice President Sales bei Ingram Micro, glaubt aber nicht daran, dass dies mittelfristig die Lösung sein kann. »Wir müssen diese Kostenweitergeben, da wir sie auch über zusätzliche Optimierungen nicht mehr auffangen können.« Dem kann sich COS-Geschäftsführer Michael Krings nur anschließen. Für ihn gibt es nur eine sinnvolle Lösung: »Wir müssen zusammen mit allen Beteiligten nach neuen Lösungsansätzen suchen.« Auch die Fachhändler müssten sich überlegen, wie sie diese Mehrbelastung in ihre Preiskalkulation einbringen können. Und: »Die Bestellvolumina müssen wieder größer werden. « Nur so könnten am Kostenblock Versand die Stellschrauben weiter angezogen werden, die Distribution mehr entlastet und damit auch der Handel von unnötigen Zusatzabgaben verschont werden.
Tatsächlich drücken die ständig abnehmenden Bestellvolumina auf die Versandkosten. Trotz hohen Automatisierungsgrades in den Logistikzentren der größeren Distributoren, kostet der Trend beim Handel zu immer mehr kleineren Bestellungen Geld. Im Nachbarland Österreich zahlt der Handel, der größtenteils aus deutschen Distributionslagern beliefert wird, die sogar noch höheren Fracht- und Mautgebühren. Und: Österreichs Händler haben es sich angewöhnt, Bestellungen zu bündeln. Thomas Kasper, Member of Management Board bei Also, erkennt darin eine Bestätigung seiner These, wonach der Handel »durch die Berechnung zu ökonomischem, sprich kostenbewusstemVerhalten animiert wird, was letztlich einen günstigen Einfluss auf die Gesamtkosten der Lieferkette hat«.
Grundsätzlich entscheiden sich die Distributoren bei ihren Frachtkostenmodellen entweder für Gewicht pro Sendung oder Auftragswert. Zusätzlich werden, je nach Grossist, Zuschläge beispielsweise für Maut, Mindestmenge oder Mindermenge verlangt. Abschläge oder Pauschalpreise enthalten einigeModelle für Online-Bestellungen. Wie kompliziert und zugleich auch problematisch sich die Frachtkostenkalkulation für die Distribution darstellt, ist daran zu erkennen, dass derzeit einige Grossisten intensiv ihre Modelle neu berechnen. So hat beispielsweise Tech Data ein fünfstufiges Standard-Frachtmodell erarbeitet. Unterschieden wird nach Gewichtsklassen: 0 bis 10 Kilogramm, 10 bis 100 Kilo, 100 bis 300 Kilo, 300 bis 750 Kilo sowie mehr als 750 Kilo. Allerdings sind die Kosten dafür noch nicht endgültig kalkuliert, sollen aber in Kürze bekannt gegeben werden. Ebenfalls mit spitzem Bleistift wird zurzeit in Straubing bei Also gerechnet. Andere Branchen machen es der ITKDistribution schon längst vor. Und es klappt. Auch wenn es für den Fachhandel dadurch nicht einfacher wird.
__________________________________________
INFO
www.actebis.de
www.also.de
www.bluechip.de
www.cosag.de
www.dihk.de
www.ingrammicro.de
www.komsa.de
www.provoto.de
www.techdata.de