Suchmaschinen für den Einsatz innerhalb von Unternehmen basieren auf ähnlichen Technologien wie Google oder Yahoo für die Internet-Recherche. Lösungen für Enterprise Search müssen allerdings auch die Analyse und Bewertung von Informationen beherrschen und über ausgefeilte Sicherheitsmechanismen verfügen.
Zu Internet-Suchmaschinen haben Anwender in den vergangenen Jahren eine Art Hassliebe entwickelt. Sie sind zwar häufig das einzige Hilfsmittel, mit dem sich relevante Informationen aus dem Web fischen lassen. Doch lange und unübersichtliche Trefferlisten machen die Recherche mitunter zum mühsamen Geschäft. An Suchmaschinen für den Einsatz innerhalb von Unternehmen stellen sich allerdings weit höhere Anforderungen. Neben der Hauptaufgabe, Informationen innerhalb des Unternehmens zu finden, müssen solche Lösungen in der Lage sein, Inhalte zu indizieren, zu analysieren und zu bewerten. Entscheidend ist außerdem, dass sie sich in die Sicherheits- und Berechtigungskonzepte der Unternehmen einfügen lassen.
Angesichts der anschwellenden Informationsflut in den Unternehmensnetzen werden diese Technologien nicht nur immer wichtiger. Auch die Nachfrage steigt kontinuierlich an: Gartner hat das Marktvolumen für 2006 auf 369 Millionen Dollar geschätzt. Die Wachstumsraten liegen den maßgeblichen Analysten zufolge im zweistelligen Bereich. IDC rechnet beispielsweise mit einer Steigerung um 16 Prozent im laufenden Jahr. Auf den wachsenden Markt reagieren die Hersteller mit Angeboten, deren Qualität sich über die vergangenen Jahre stetig verbessert hat. Anwender können heute Maschinen erwarten, die die Recherche in Datei-, Web-Content- und Archiv- Systemen sowie in Datenbanken und Anwendungen erlauben.
Bei der Benutzerschnittstelle verfolgen die Anbieter zwei Ansätze. Einige haben das Interface in ihre eigenen Systeme integriert – wie etwa IBM in das »Websphere Portal« oder Microsoft in das »Sharepoint Portal«. Andere Hersteller dagegen bieten eigene Clients an, die sich wiederum mit vergleichsweise geringem Aufwand in die führenden Systeme der Unternehmen integrieren lassen.
Um zu demonstrieren, was eine Suchmaschine in ihrer einfachsten Ausprägung leisten kann, hat IBM eine »Light«-Version des Produkts »Omnifind« als Download bei Yahoo ins Netz gestellt. Der IT-Konzern und das Internet- Portal bieten die »Omnifind Yahoo Edition« als kostenlose Einstiegslösung an. In ihrer Kernfunktion leistet sie die Suche in Web-Content- und File- Systemen. Die Engine erschließt sämtliche Inhalte dieser Quellen, indem sie die Dokumente indiziert und so für den Anwender recherchierbar macht.
Jenseits der Marketingaktion positioniert Big Blue seine »Omnifind «-Technologie als Enterprise- Lösung, deren Skalierbarkeit laut Wolfgang Jung, Sales- Manager bei IBM Deutschland, »keine Grenzen gesetzt sind«. So stelle das Produkt eine ganze Reihe von Programmierschnittstellen bereit, über die Systemspezialisten die unterschiedlichsten Datenquellen mit der Engine verbinden können.
Doch die technische Integration in die IT-Infrastruktur eines Unternehmens stellt nach den Worten des IBM-Experten nur einen Aspekt von Suchmaschinen- Projekten dar. Auf der anderen Seite komme es darauf an, ein schlüssiges Konzept für die Formulierung von Abfragen zu entwickeln. Schließlich soll eine Suche die bestmöglichen Ergebnisse in punkto Relevanz und Wichtigkeit liefern. »Bei dieser Anforderung ist vor allem Beratungskompetenz gefragt«, betont Jung.