Duell der Regenbogenpressen
Farblaserdrucker – Wer Arbeitsgruppen ermöglichen möchte, farbig zu drucken, kommt um die Anschaffung eines netzwerkfähigen Farblasers nicht herum. Im Testmessen sich sechs aktuelle Maschinen mit recht unterschiedlichen Features.









Die Palette der verfügbaren Farblaser ist groß. Obwohl alle Maschinen im Prinzip das Gleiche tun, eignen sich die verschiedenen Designs nicht für alle Anwendungen.Für den Test in dieser Ausgabe hat Network Computing alle namhaften Hersteller angeschrieben und um ein Testgerät gebeten. Dabei gab die Redaktion keine exakten technischen Daten oder ein Preissegment vor. Es blieb den Herstellern überlassen, ein Gerät aus dem hauseigenen Portfolio auszuwählen, das sich für den folgenden Einsatz eignet: Es sollte ein netzwerkfähiger Farblaser für Arbeitsgruppen mit 20 bis 30 Personen sein, die neben regulären Textdokumenten überwiegend Business- Grafiken ausdrucken. Dabei würden die Mitarbeiter zu 90 Prozent schwarzweiß und zu 10 Prozent farbig drucken.
Schlechter Start
Sieben Druckerhersteller sagten ihre Teilnahme zu. Xerox signalisierte als Erste Interesse und wollte einen Festtintendrucker senden, der von Druckleistung, -qualität und Preis gut in den Test gepasst hätte. Da Network Computing bereits mehrere Vorgängermodelle dieses ursprünglich von Tektronix stammenden Modells auf dem Tisch hatte, war in etwa klar,wo die Stärken und Schwächen dieses Designs gelegen hätten. Lei-der schaffte es Xerox nicht, den Drucker binnen 14 Tagen anzuliefern, und flog damit aus dem Testfeld. Tally-Genicom sandte ein Modell 8008, von der Hardware baugleich mit dem Lexmark 5100. Bei der Endkontrolle patzte der Hersteller jedoch, denn das Gerät traf mit einer völlig verkratzten OPC und einem defekten LAN-Controller ein. Auch Ricoh nahm es offensichtlich nicht so genau mit der Geräteprüfung vor dem Versand.
Der Aficio CL4000DN kam mit einer beschädigten OPC an. Beide Hersteller schafften es jedoch, ihre Drucker vor Testbeginn durch Austauschteile in Gang zu bringen. Von sieben erwarteten Testgeräten erreichten sechs rechtzeitig das Labor, und lediglich vier funktionierten auf Anhieb: Epson Acculaser C2600, Oki C7350dn, HP Color Laserjet 3800dtn und Lexmark C762n. Lexmark ließ ihren Drucker von einem Techniker anliefern, der vor Ort das Gerät prüfte, kalibrierte und in Gang setzte – laut Hersteller ein Service, der im Anschaffungspreis inbegriffen ist.
Aufbau und Wartung
Lediglich die preisgünstigeren Drucker von Epson und Tally arbeiten im 4-Pass-Verfahren, die anderen vier drucken alle Farben in einem Durchgang. Oki, Ricoh und HP sandten dabei zudem Modelle mit integrierter Duplexeinheit, bei Lexmark kann diese Option nachgerüstet werden.Der Aufbau der Druckwerke könnte in diesem Testfeld kaum unterschiedlicher ausfallen, was einen direkten Einfluss aufWartungsarbeiten und -zyklen hat. Als Verbrauchsmaterialien wertet Network Computing Komponenten wie Toner und OPC. Resttonerbehälter gehen in die Kalkulation ebenso wenig wie Fixiereinheiten und Wartungskits.Viele Hersteller geben hier ohnehin keine konkreten Seitenzahlen an, da die Haltbarkeit dieser Komponenten sehr stark davon abhängt,wie gut die Anwender ihre Drucker pflegen und welche Druckmedien sie nutzen.Über den Daumen gepeilt muss man bei einem Farblaser auf 100 000 Seiten mit einer Ersatzteilpauschale von rund 500 Euro rechnen. Der Acculaser 2600 von Epson arbeitet mit einer Revolvertrommel. In einer großen Walze stecken vier Tonerkartuschen, bestehend aus Tonerbehälter und Transferwalze. Epson offeriert zwei Farbkartuschentypen für 2000 oder für 5000 Seiten, der Schwarztoner hält 5000 Seiten.
Je nachdem, welche Farbe der Epson drucken möchte, dreht er die Walze, so dass die passende Kartusche an der OPC anliegt. Diese ist als separates Verbrauchsteil untergebracht und hält 40 000 Drucke, also 40 000 Schwarzweißoder 10 000 Farbseiten.Wenn das verbliebene Mathematikwissen der Labormannschaft stimmt, hält die OPC folglich 30 770 Drucke nach der Vorgabe 10 Prozent Farb- 90 Prozent Schwarzweiß-Seiten.Geht ein Toner zur Neige, dreht der Drucker die entsprechende Kartusche zum Auswurf.Dann kann der Anwender mit wenigen Handgriffen das Modul tauschen. Die Mechanik lässt sich sehr einfach bedienen und warten.Dank der offenen Transferwalzen kann sich der Anwender beim Tonerwechsel aber mächtig beschmutzen.I m Test fällt auf, dass der Epson am oberen Gehäuserand oberhalb der Ventilationsöffnung ein wenig Toner verliert.Mög licherweise hat der bereits gebrauchte Testdrucker beim Transport mit eingelegten Kartuschen Schaden genommen. Eine ähnliche Mechanik wie bei Epson findet sich im 8008 von Tally-Genicom.H inter einer Klappe an der Gehäusefront sitzen übereinander vier Kartuschen mit Toner und Transferwalze.Das S/W-Modul reicht für 10 000, die Farbmodule jeweils für 6600 Seiten.
Vor den Tonereinheiten läuft ein breites OPC-Band, welches laut Herstellerangaben 60 000 Seiten hält.Nach wie vor vorausgesetzt, die Laborberechnungen stimmen, arbeitet das Band bei der vorgegebenen 90/10-Prozent- Auslastung rund 46 000 Seiten.D ie Wartung fällt noch einfacher als bei Epson aus, da der Anwender einen leichteren Zugriff auf die Verbrauchsmaterialien hat.Aber auch hier besteht Schmutzgefahr. Vorbildlich löst Lexmark das Problem.Hinter der Frontklappe sitzen vier große Tonereinheiten, die sich mit einem Handgriff lösen lassen.Die Module integrieren Toner sowie OPC und halten jeweils ganze 15 000 Seiten. Mehr gibt es laut Hersteller nicht als Verbrauchsteil zu tauschen, von einem 12 Euro teuren Resttonerbehälter alle 180 000 Seiten einmal abgesehen.E infacher als der 762n ist ein Farblaser kaum zu warten.Den Preis, den der Anwender dafür zu zahlen hat, ist Stellfläche. Auf Grund der wuchtigen Kartuschen braucht der 762n so viel Stellplatz, wie ein DIN-A3-Drucker.Auch der Preis pro Farbseite liegt höher als bei den anderen Druckern HP setzt im 3800dtn eine ebenfalls recht simple und wartungsarme Mechanik ein.Hinter der Frontklappe stecken vier komplett integrierte Kartuschen für jeweils 6000 Seiten, die sich mit einem Handgriff entnehmen lassen.
Auch bei HP gelten Fixiereinheit und Transferkit nicht als Verbrauchsmaterial. Im ersten Jahr offeriert HP sogar, diese Bauteile im Rahmen der Garantie auszutauschen, sollten dort Defekte auftreten.Trotz großer Ausstattung mit integrierter Duplexeinheit und zusätzlichen 500- Blatt-Einzugs benötigt der Drucker nicht mehr Stellfläche als ein regulärer A4-Drucker. Ein wenig tückischer gestaltet Oki die Mechanik des C7350dn. Unter dem Deckel sitzen hintereinander die vier Druckwerke.Der Deckel selbst beherbergt die vier LED-Zeilen,welche das Bild auf die jeweilige Trommel projizieren. Bei Oki besteht die Kartusche aus zwei Teilen: dem Tonerbehälter und der Bildtrommel,welche sich getrennt tauschen lassen. Das Reservoir des Toners hält 10 000, die OPC 23 000 Seiten, was rein rechnerisch bedeutet, dass alle zweieinhalb Tonerwechsel die Bildtrommel getauscht werden muss. Da sich der Toner von der OPC trennen lässt, kann es bei der Wartung am Oki-Drucker recht schmutzig und staubig zugehen. Immerhin hat der Hersteller die vier Units in einen Käfig gepackt, der sich komplett aus dem Drucker heben lässt. Dieser Job ist jedoch nichts für technisch wenig geschickte Personen. Oki gibt die Lebensdauer der Fixier- und Transfer-Unit mit 60 000 Seiten an.
Eine wartungsfeindliche Mechanik baut Ricoh in den Aficio CL4000DN ein. Um überhaupt an alle Verbrauchsteile heranzukommen, muss der Anwender Klappen an der Front, dem Deckel und der linken Seite öffnen. Das braucht mehr Platz, als der weitaus größere Lexmark- Drucker an sich einnimmt. Von oben fügt der Anwender die Tonerzylinder in das Druckwerk, an der Seite muss er die vier Bildtrommeln und das Transferband entnehmen. Es gibt es Tonerbehälter für 5000 oder 15 000 Seiten. Die OPCs halten laut Hersteller ganze 50 000 Seiten. Prinzipiell kommt der CL4000DN daher mit recht wenigen Wartungsarbeiten aus. Diese sollte jedoch dann eine versierte Person durchführen. Wie bei Oki kann sich das Wartungspersonal auch beim Ricoh-Druckwerk schmutzige Finger einholen.
Setup und Konfiguration
Die Grundkonfiguration jeder Maschine erfolgt über das LC-Display und einige Tasten. Zum Glück muss sich der Administrator dort nicht sonderlich lange aufhalten, schließlich verfügt jeder LAN-Drucker über ein wesentlich übersichtlicheres Web-Setup. In der Regel holen sich alle Testkandidaten erst einmal eine IP-Adresse über DHCP. Da einige Drucker nicht mit Werkseinstellung zum Test eintrafen, musste Network Computing zwei Kandidaten erst einmal manuell auf DHCP einstellen. Da das LCDisplay somit eine eher untergeordnete Rolle spielt und sich die Modelle hier nur wenig voneinander unterscheiden, fließt die LCD-Menüführung kaum in die Gesamtnote ein. Erwähnenswert bleiben drei Modelle. Positiv fällt Epson auf. Das gut lesbare, grafische Display des C2600 zeigt permanent den Stand der Druckerpatronen und führt in einem vierzeiligen Menü mit sehr übersichtlicher Struktur durch die Optionen.Negativ fallen Lexmark und Tally auf. Bei dem C762n fehlt dem LC-Display an der Gehäusefront die Hintergrundbeleuchtung, und deswegen lässt es sich auch bei regulären Lichtverhältnissen schlecht lesen. Gut hingegen löst Lexmark das Netzwerksetup. Sobald der Drucker erstmals eine gültige IP-Adresse per DHCP erhält, druckt er ohne Aufforderung eine LANKonfigurationsseite aus. Der Tally-Genicom 8008 führt nicht alle Optionen im Standardmenü auf. Um an die LAN-Konfiguration zu kommen, muss der Verwalter den Drucker bei gedrückter Menütaste aus- und wieder einschalten.
Beim LAN-Setup im Web-Browser scheiden sich die Geister.Epson präsentiert ein sehr übersichtliches Menü, offeriert aber kaum Sicherheitsfunktionen. Sobald der Drucker eine gültige IP-Adresse besitzt, kann jeder Nutzer auf den Drucker zugreifen. Lexmark wartet zwar mit einer schönen Status- Web-Seite auf, das Setup orientiert sich jedoch an der Menüführung des LCD-Menüs und fällt daher unübersichtlich aus. Der C762n erlaubt dem Anwender dafür, eine Liste mit maximal zehn IP-Adressen von zugriffsberechtigten Systemen anzulegen. Damit kann der Administrator den Zugriff auf wenige Print-Server beschränken, welche nur authentisierte Benutzer zulassen. Auch HP zeigt beim CLJ3800dtn eine schöne Statusseite, verwirrt aber den Administrator im weit verzweigten Setup-Menü. Der Drucker verfügt über Unmengen an Funktionen, die in der Praxis nur selten zum Einsatz kommen. So gibt es eine Farbsperre, die in Abhängigkeit vom Benutzer oder gar von der druckenden Anwendung Farbe zulässt oder nicht. Alle IP-Protokolle lassen sich verschlüsseln.Wesentlich sinnvoller, aber gut versteckt, ist der bereits erwähnte IPFilter, der den Zugang auf bestehende Print-Server einschränkt. Der Administrator wird in der Regel dort Policies für Anwender festlegen, und nicht direkt im Gerät. Negativ fällt bei HP auf, dass das Web-Menü sehr langsam arbeitet und permanent Seiten neu lädt, was das Ganze noch weiter verzögert.
Der C7350dn von Oki wartet mit einem eingebauten Passwort auf, um Root-Zugriffe von Beginn an abzuwehren. Jedoch blättert der Administrator eine Weile im Handbuch, bis er den Hinweis auf das Default-Password entdeckt: die letzten sechs Stellen der MAC-Adresse.Auch bei Oki finden sich diverse, eher selten genutzte Funktionen wie Drucken per POP3-Mail-Abruf. Extra für IPP kann der Oki-Drucker eine Benutzer/Passwort-Liste verwalten.Auch der IPFilter ist bei Oki vorhanden. Der Tally 8008 präsentiert ein spartanisches, aber übersichtliches Menü.Wer Änderungen an den Einstellungen vornehmen möchte, braucht ein Systempasswort. Wie der Epson-Drucker kennt der 8008 allerdings keinen IP-Filter. Die beste Übersicht und Benutzerführung der Testmaschinen liefert der Aficio CL4000DN.Als einer der wenigen Hersteller schafft Ricoh es, das komplette Menü in Deutsch zu präsentieren und die Menüpunkte sauber strukturiert darzustellen. Das Web-GUI arbeitet sehr schnell. Neben dem IP-Filter integriert Ricoh auch ein IPPAdressbuch, um dieses Protokoll mit Passwörtern zu schützen.
Kompatibilität und Treiber
Fünf von sechs Druckern sprechen Postscript Level 3 sowie PCL 5e/6 und beherrschen die drei gängigen TCP/IP-Druckprotokolle. Daher funktionieren alle Drucker – mit Ausnahme des Tally- Genicom 8008 – auch ohne herstellereigene Treiber mit Windows-,Unix/Linux- (Grub) und Mac-OS-X-Clients. Dabei stellt sich heraus, dass der Drucker-Einrichtungsdienst »Bonjour« von Apple auf Windows-Arbeitsstationen tatsächlich besser funktioniert als auf Mac-OS-X (Tiger). Hier gibt das System gern einmal die Suche auf, wenn es den ersten Drucker im LAN erspäht hat. Trotz der Kompatibilität liefern alle Hersteller angepasste PS-Treiber für Windows – die PCL-Treiber hat Network Computing im Test nicht berücksichtigt, da Postscript aus nahezu allen Anwendungen heraus die besseren Druckergebnisse erzielt.
Ricoh und Oki lassen den Postscript-Basistreiber von Windows weitgehend unmodifiziert, Oki fügt lediglich zwei Reiter in den Dialog,um druckerspezifische Optionen wie die Ausgabequalität schnell zu erreichen. Seltsam erscheint hier, dass der Verwalter manuell den Duplexer über den Windows-Dialog aktivieren muss. Eigentlich sollte der Treiber das automatisch erkennen, wie bei den anderen Druckern auch.HP, Lexmark und Epson krempeln den kompletten Druckerdialog des PS-Treibers um. Am schlechtesten sieht das bei HP aus. Hier sucht der Anwender vergeblich nach einem einfachen Qualitätsdialog, und auch der Duplex- Dialog wirkt in der HP-Variante weniger aussagekräftig als beim Originaltreiber. Epson platziert alle wesentlichen Einstellungsoptionen auf eine Treiberseite und offeriert voreingestellte Druckoptimierung für Bild- oder Textseiten. Komplett neu und damit übersichtlicher gestaltet Lexmark seinen C762-Treiber. Die wichtigsten Einstellungen erscheinen auf einer Seite, und es gibt einen Reiter mit Optionen für die Druckqualität des jeweiligen Jobs. Als Zusatzfunktion hat Lexmark eine Posterdruck-Option in den Treiber gebaut. Hier verteilt der Drucker eine Seite auf 4, 9 oder 16 Bögen, die sich dann zu einem großen Bild zusammenfügen lassen.Multi- up-Prints, mit welchen der Drucker mehrere Seiten auf ein Blatt quetscht, können alle Drucker.
Beim Tally-Genicom 8008 sieht alles ein wenig anders aus. Der GDI-Drucker arbeitet nur von Windows-Systemen aus und braucht seinen speziellen Treiber. Damit können weder Linuxnoch Mac-Systeme darauf drucken. Zwar fällt der 8008 dank GDI wesentlich günstiger aus als alle anderen Testkandidaten. Die Frage bleibt aber, ob das auf längere Sicht den Preis wert ist. Da der Drucker an seinen Treiber gebunden ist, steht und fällt die Benutzbarkeit des Geräts mit dem Herstellersupport für diese Software. Tally integriert in den Treiber alle Funktionen, wie man sie bei den PS-Treibern der anderen Testkandidaten findet. Mehrseitige Dokumente mit Farbe und Grafik jagen dabei allerdings die CPU-Belastung des druckenden Windows- Rechners mehrere Minuten auf 100 Prozent und machen es dem Anwender nahezu unmöglich, auf seinem System weiterzuarbeiten.
Abteilung für Kunst und Schönheit
Die Druckqualität der Probanden lässt Network Computing diesmal von der hauseigenen Layout-Abteilung bewerten. Schließlich sitzen hier Anwender, die tagtäglich mit farb- und schriftechten Ausgaben zu tun haben. Für den Qualitätstest wandelt das NWC-Layout einen dreiseitigen Artikel mit Schmuckbild, Tabellen und Businessgrafiken in ein hoch auflösendes PDF-Dokument um. Dieses PDF müssen alle Drucker bei höchster Qualitätseinstellung wiedergeben. Die Drucke beurteilen die NWCLayouter, ohne dabei zu wissen, welche Ausgabe von welchem Drucker stammt. Als Sieger geht im Qualitätstest der HP Color Laserjet 3800dtn hervor.Die Farben sind kräftig und weichen nur geringfügig vom Original ab.Die Schriften gibt der Drucker perfekt wieder. Platz zwei belegt überraschend der Acculaser C2600 von Epson. Die Farben kommen der Vorlage am nächsten, erscheinen aber ein wenig blasser als beim HP. Bei den Schriften patzt der Epson geringfügig und gibt Buchstaben stellenweise unsauber wieder.An dritter Stelle geht der Lexmark 762n aus dem Rennen. Die Farben druckt er kräftig und stimmig, die Schriften sind jedoch eindeutig zu fett.Hierbei geben sich die gemeinsam auf Platz vier landenden Ricoh- und Oki-Drucker keine Blöße: Die Fonts passen optimal. Allerdings druckt der Oki ein wenig zu dunkel und mit zu wenig Gelbanteil, während das Ricoh-Druckwerk die Farben insgesamt zu blass wiedergibt. Das Schlusslicht bildet mit weitem Abstand der Tally-Genicom 8008.
Laut Aussagen des Layouts stimmt hier gar nichts, weder die Farbtöne, noch die Deckung, und die Schriftwiedergabe ist unscharf. Der Drucktest mit Fotos zeigt, dass die glänzend fixierenden Drucker wie Lexmark und Oki zu harten Kontrasten neigen. Besser sieht auch hier die Wiedergabe auf den matt fixierenden Druckwerken von Epson und HP aus.Auch beim Fotodruck versagt der 8008. Hier versucht der Treiber in der Grundeinstellung irgendeine Form von automatischer Farbanpassung, die stets zu übertriebenen Farben und zu harten Kontrasten führt. Auch ohne Farbanpassung gewinnt der 8008 kaum an Qualität.
Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit
Um die Geschwindigkeit der Drucker zu messen, gibt Network Computing auf allen Testgeräten eine 15-seitige Power-Point-Präsentation im Notizzetteldruck aus. Das ist eine praxisnahe Anwendung, die viele Unternehmen vor Präsentationen ausführen.Vor dem Test weckt das Test-Team alle Drucker aus ihrem Energiesparmodus auf, um diese Aufwärmphase nicht mitzumessen. Dabei fällt übrigens auf, dass der Lexmark 762n gut drei Mal so lange zum Aufwachen benötigt wie seine Test-Kollegen. Die Zeitmessung beginnt, wenn der Druckjob den Rechner verlässt und der jeweilige Testdrucker den Erhalt von Daten auf dem Display quittiert.Zwei Zeitmessungen stoppen die Frist bis zur ersten Seite und die Dauer für das gesamte Dokument.Als Sieger geht der HP Color Laserjet 3800dtn hervor. Bereits nach 12 Sekunden landet das erste Blatt in der Ablage, für das komplette Dokument braucht der Drucker lediglich 51 Sekunden. Ricoh und Lexmark streiten sich um Platz 2 mit Gesamtzeiten von 65 und 63 Sekunden. Beide Drucker trödeln jedoch beim Anlaufen.
So benötigen der 762n 24 und der Aficio CL 4000DN ganze 32 Sekunden, um die ers-te Seite auszudrucken. Bei längeren Dokumenten dürfte der Ricoh-Drucker letzten Endes das Wettrennen für sich bestimmen. Oki landet im guten Mittelfeld mit 15 Sekunden für die erste Seite und 83 Sekunden für das gesamte Dokument. Sehr tapfer schlägt sich der Acculaser C2600. Trotz 4-Pass-Engine schafft er die erste Seite in 14 Sekunden, schneller als drei der Single- Pass-Maschinen. Das komplette Dokument beansprucht in der Folge dann 126 Sekunden. Das Schlusslicht ist auch in diesem Test der GDIDrucker von Tally mit 47 Sekunden für die erste und 151 Sekunden für alle Seiten.
Fazit
Zwei Drucker gewinnen den Farblaservergleichstest von Network Computing. Den Gesamtsieg erringt der HP Color Laserjet 3800dtn. Das Gerät setzt eine einfach zu wartende Mechanik ein, braucht wenig Stellfläche und kommt in der Testausführung mit integriertem Duplexer und einem zweiten Papierschacht für 500 Blatt.Neben der kompletten Ausstattung erreicht der 3800dtn die beste und schnellste Druckwiedergabe im Test und bleibt vom Anschaffungs- und Verbrauchspreis günstiger als vergleichbare Geräte im Testfeld. Dank der kleinen Schwarz-Kartusche fallen reine S/W-Drukke jedoch teurer als bei anderen Geräten aus. Der HP Color Laserjet 3800dtn eignet sich für größere Arbeitsgruppen mit vielen Farbausdrucken und mehrseitigen Dokumenten.
Den Preis-Leistungs-Titel des Tests ergattert der Epson Acculaser C2600n. Auch er kommt mit wenig Stellfläche zurecht und lässt sich sehr einfach warten. Dank 4-Pass-Engine arbeitet der Epson beim Farbdruck deutlich langsamer als andere Drucker im Test, kann bei reiner Schwarzweiß-Wiedergabe aber gut mithalten. Die Qualität der Farbausdrucke ist sehr gut. Der Acculaser C2600n eignet sich für kleinere Arbeitsgruppen, die hauptsächlich schwarzweiß drucken und gelegentlich kleinere Dokumente in Farbe wiedergeben. Der Rico Aficio DL 4000DN dürfte bei sehr großen Dokumenten als schnellster Drucker hervorgehen und liefert auch sonst recht gute Werte.
Im Unterhalt liefert der Aficio die geringsten Seitenpreise. Dafür schreckt die komplizierte Wartung des Druckers etwas ab. Das Design des Druckers zielt auf größere Arbeitsgruppen mit einem sehr hohen Farbseiten-Output. Oki und Lexmark bauen grundsolide Maschinen, die beide jedoch nicht ganz mit dem HPDrucker mithalten können,obwohl sie in der gleichen Preisklasse spielen. Lexmark offeriert die einfachste Wartung, was sich im Gegenzug negativ auf den Farbseitenpreis auswirkt. Trotz des günstigen Anschaffungspreises bleibt der Tally-Genicom 8008 der Verlierer des Tests. Der Verzicht auf Postscript und/oder PCL als Druckersprache zahlt sich nicht aus. Die Druckqualität lässt zu wünschen übrig, und die Belastung der Arbeitsstationen durch den GDITreiber ist zu hoch. Hier sollten Unternehmen lieber ein wenig tiefer in die Tasche greifen und sich die teurere Postscript-taugliche Variante des 8008 zulegen. Diese dürfte in der Leistungsklasse des C2600n von Epson landen.
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