CRN Kopfnuss

Durchgeistigt: Der ganze Channel ist eine Bühne

29. April 2016, 7:50 Uhr | Peter Tischer

Mehr Shakespeares für die IT-Branche fordert EU-Digital-Kommissar Günther Oettinger. Wir haben anlässlich des 400. Todestags des Barden bereits die tollsten Shakespeare-Charaktere im IT-Channel identifiziert.

Der prominente schwäbische Digital-Kommissar der Europäischen Union, Günther Oettinger, sorgte jüngst einmal mehr für Erstaunen, als er anlässlich eines Treffens der EU-Bürokratie-Popanze mit Berliner Start-ups einforderte: »Wir brauchen eine neue Generation von Shakespeares und Schillern!« Denn die Großdichter-Nachfolger würden, wie Oettinger orakelte, schon in zehn Jahren zu marktführenden Produzenten von Hardware, Software und Mobilität.

Solche Zukunftsspinnereien bringen einen anderen prominenten Schwaben, Bytec-Chef Matthias Bodry, natürlich auf die Palme – denn der Distributionschef und Ingenieur aus Leidenschaft ist ein polternder Gegner des Geisteswissenschaftlertums in der Industrie. »Ei, was solle wir mit alle dene Schäksbiers in der IT-Technikbransche – die ha´m da nix zu suche!«, bellt er dem schöngeistigen EU-Funktionär nach.

Tatsächlich stellen wir aber anlässlich der Feiern zum 400. Todestag des Weltdichters William Shakespeares am 23. April fest, dass auch der ITK-Channel bloß »eine Bühne ist und alle Männer und Frauen bloße Spieler«. Wer denkt etwa nicht an den Schlitzohr-Ritter Falstaff, wenn Siegbert Wortmann in diesem Jahr anlässlich des 30. Firmenjubiläums seiner Wortmann AG zur Riesensause nach Hüllhorst lädt? Was ist schon das Auf und Ab der Rosenkriege gegen die Gesellschafter-Kabale bei MSH? Und könnte man sich ein perfider intrigierendes Othello-/Jago-Gespann vorstellen als Gustavo Möller-Hergt und Michael Dressen? (Abwechslungshalber können die beiden aber auch ein halbwegs anständiges Romeo-und-Julia-Duo geben.)

Und dann ist da natürlich noch Hamlet. Oder besser: Channel-Hamlet Ernesto Schmutter. Seitdem dem Ingram Micro-Chef der Geist seines Vorgängers Gerhard Schulz erschien und ihm die schier unauflösbare Aufgabe aufbürdete, aus dem trägen Bauchladen einen schnittigen Innovationsbetrieb zu formen, hadert er mit der schicksalsträchtigen Frage: »Broadliner sein oder nicht sein?«

Glücklicherweise enden die Channel-Dramen selten tragisch. Und im Nachhinein erinnern uns die Intrigen und Machtkämpfe doch eher an das lustige Rüpelspiel im Sommernachtstraum. Und so resümieren wir Groundlings und Parterre-Besucher zufrieden: »Dies dumme Spiel hat doch den trägen Gang der Nacht getäuscht.«


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