DVD-Brenner nur noch ein Massenprodukt. Mit dem Preisverfall kam zwar auch die Kundschaft, doch die Branche hat es geschafft, die Margen binnen Jahresfrist auf ein Minimum zu reduzieren. Vor zwölf Monaten hat ein Multiformat-DVD-Brenner noch das Vierfache der heutigen Preise von durchschnittlich 90 Euro gekostet.
DVD-Brenner haben den Markt erobert ? nach CD-RWs fragt kein Anwender mehr. Die hohe installierte PC-Basis beschert Handel und Retail ein florierendes Nachrüstgeschäft. Die hohen Stückzahlen sind jedoch teuer erkauft. Vor rund einem Jahr galt ein Multiformat-Rekorder mit einem VK von 399 Euro noch als attraktives Angebot. Heute können Endkunden ein 8x-Gerät bereits für unter 100 Euro erwerben.
Damals gab es noch Stimmen, dass Multiformat-Brenner aufgrund der doppelten Lizenzgebühren zu teuer wären. Heute hat sich dieses Thema vollkommen erledigt. Reine Plus/Minus-Laufwerke sind mehr oder weniger vom Markt verschwunden und gelten als unverkäuflich. »Laufwerke unter 8-facher Dual-Geschwindigkeit ? sofern noch vorhanden ? werden verramscht«, erklärt Stefan Klima, Area Manager bei Plextor. »Das Preisgefüge für Endkunden liegt bei internen Geräten zwischen 99 und 199 Euro.«
Vor gut zwölf Monaten mussten Reseller für einen DVD+R/RW- oder DVD-R/RW-Writer mit einem HEK von etwas über 150 Euro kalkulieren. Heute kosten die günstigsten 8/4/4/2x-Produkte (DVD+R/RW/-R/RW) keine 80 Euro mehr und selbst die neusten Modelle mit achtfacher DVD+R- und -R-Geschwindigkeit können Wiederverkäufer schon ab 88 Euro beziehen.
In der Ausgabe 19/2003 warnte CRN den Fachhandel bereits, dass die Margen binnen zwölf bis 15 Monaten rapide fallen werden. Die Misswirtschaft schritt sogar noch schneller voran als erwartet, Gewinne sind nur noch durch Masse zu erzielen. »Der massive Preisverfall begründet sich wohl darin, dass der Druck auf die Hersteller so groß geworden ist, die Ware überhaupt »vom Hof« zu bekommen«, meint Dirk Obendorf, Leiter der Business Unit PC Components bei Tech Data. »Gerade bei optischen Massenspeichern wie auch den dazugehörigen Medien verkaufen sich größere Stückzahlen nur noch über den Preis.«
Peter Stelter, Vorstand bei E&K Data, sieht es ähnlich: »Wir hätten die Preise gerne stabil gehalten, aber leider kommen hier einige Faktoren zusammen: Preistreiberei einiger Flächenmärkte, um neue Preispunkte zu belegen, sowie die Angst der Anbieter, auf alten Technologien sitzen zu bleiben.«
Zudem hat sich die Zahl der Anbieter mittlerweile verdoppelt. Diese Entwicklung beschleunigt den Preisverfall noch zusätzlich.
Einen Rettungsanker stellt die nächste Generation der Double-Layer-Laufwerke nicht dar. Anbieter wie Sony und Traxdata haben bereits 8,5-GByte-Drives angekündigt. Die ersten Serienprodukte sind für Juni avisiert. Mit einem Einstiegspreis von 149 Euro hebt die neue Technologie das Preisniveau nur unwesentlich.
»Es wird kurzfristig zwei Entwicklungsrichtungen geben«, erwartet Plextor-Manager Klima. »Schnellere Schreibgeschwindigkeiten mit 12- bzw. 16-fachem Tempo sowie Double-Layer-Laufwerke.« Wobei mit 16x die physikalische Grenze des Spindelmotors erreicht sein soll. Bei Double-Layer-Rekordern geht das »Speed-Rennen« dann nahtlos weiter. Inwieweit sich die neue Technologie entwickelt, hängt in erster Linie von den Medien-Preisen ab. Für den Anwender mache es laut Klima nur Sinn, wenn ein Double-Layer-Rohling günstiger ist als zwei Single-Layer-Scheiben. »Double-Layer wird der letzte Meilenstein bei den uns bekannten DVD-Brennern sein«, erklärt der Plextor-Manager. »Nachfolgeprodukte kommen ab 2005 und basieren auf blauem Laser ? ob nun Blue-Laser, HD-DVD oder beides, wird die Zukunft zeigen.« Für Juni hat Plextor DVD-Brenner mit Serial-ATA-Schnittstelle angekündigt. Auch Samsung plant entsprechende Laufwerke.
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