Was zeichnet Ihrer Meinung nach ein intelligentes, nachhaltiges Wohnkonzept in der heutigen Zeit aus?
Frank Weber: Es geht nicht nur darum, zeitgemäß zu bauen, sondern weiter vorauszuschauen. Was bringt die Zukunft? Wir sehen in unserer Bautätigkeit einen klaren Fokus auf den Ausbau von E-Mobilität, der Erweiterung von Photovoltaikanlagen und einer konstanten Optimierung der Grundstücksausnutzung. Flächen sind begrenzt, daher gilt es, mehr in die Höhe zu bauen als in die Breite. Gerade die innerstädtische Lückenschließung wird zunehmend wichtiger. Umso bedeutender sind extensive Dachbegrünungen – zur Regenwasserversickerung, aber auch als natürlicher Luftfilter in feinstaubbelasteten Städten.
Welchen Stellenwert nimmt in diesem Kontext die Elektromobilität ein?
Weber: Einen hohen, schließlich hat dieses Thema aktuell eine große Dynamik. Bis wir uns wirklich planbaren Entwicklungen in der Pkw-Mobilität gegenübersehen, legen wir Wert darauf, die Stellplätze in unseren Neubauvorhaben zumindest vorzurüsten – auch wenn gegebenenfalls neue Technologien abweichende Rahmenbedingungen benötigen.
Wie gestaltet sich speziell das Ladeinfrastruktur-Projekt mit Reev? Was sind hier die wichtigsten Kennzahlen?
Weber: Unser Wohnquartier „Krügelpark“ in Stein bei Nürnberg ist für unser Unternehmen in jeder Hinsicht zukunftsweisend, daher war klar, dass wir schon in der Planungs- und Bauphase die Weichen für eine zukunftsfähige Ladeinfrastruktur stellen wollen. Reev hat die gesamte Tiefgarage mit 243 Stellplätzen zu 100 Prozent als „eMobility ready“ zertifiziert. Bei Bedarf könnte jeder Stellplatz mit einer E-Lademöglichkeit ausgebaut werden. Aktuell (Anm. d. Red.: Anfang August 2022) haben wir im Erstausbau circa zehn Prozent der Stellplätze mit Ladestationen versehen, in Summe sind das 28 Stück.
Warum hat man sich für Reev als Partner entschieden?
Weber: Wir lernten das Team von Reev als innovativen Partner kennen, der sich bereits viel Expertise im Bereich der E-Mobilität erarbeitet hat. In der Regel gibt es in diesem Feld noch keine jahrzehntelangen Erfahrungen oder lange Listen an Referenzen. Uns hat Reev letztendlich mit einer sehr positiven Herangehensweise überzeugt.
Was waren die besonderen Begleitumstände und Herausforderungen bei diesem Projekt in dieser Sache?
Weber: Es galt, eine wirtschaftliche Lösung für den Bau dieser großflächigen Tiefgarage zu finden, die sowohl zum jetzigen Zeitpunkt die richtige Lösung anbietet als auch in die Zukunft gerichtet stufenweise erweiterbar ist. Hinzu kam die Beteiligung der Stadtwerke Stein als Stromlieferant.
Gibt es gegebenenfalls Learnings für kommende Projekte dieser Art?
Weber: Es gibt immer Dinge, die sich optimieren lassen. Wir werden künftig die rückwärts gerichtete Betrachtung von der Maximalbelegung fokussieren, unser Augenmerk auf eine zeitgemäß-optimale Lösung legen und konkrete Ausbaustufen fixieren.