Das Grunddilemma regenerativer Energieträger: Sie liefern nicht immer dann Strom, wenn man ihn gerade braucht. Umgekehrt fehlt es an Sonnentagen und in Starkwindphasen häufig an Kapazitäten, um die erzeugte Energie zu speichern. Die Hager Group und Audi haben gemeinsam einen Forschungsansatz entwickelt, der einen Beitrag zur Lösung dieses Problems leisten könnte: das bidirektionale Laden zu Hause – in Fachkreisen als Vehicle to Home bekannt, kurz auch V2H.
Die Idee dahinter: Die Hochvolt-Batterie des Elektrofahrzeugs wird nicht nur über das häusliche Stromnetz geladen, um als Energiequelle für den Fahrbetrieb zu dienen, sondern auch als dezentrales Speichermedium für das Stromnetz genutzt. Die Batterie eines E-Autos könne dann laut Hager etwa so viel Energie speichern, wie ein Durchschnittshaushalt in einer Woche benötigt. Theoretisch könnte die Hochvolt-Batterie eines Elektroautos mit der neuartigen Ladeinfrastruktur künftig über jeden Hausanschluss nicht nur ge-, sondern auch ins Stromnetz entladen werden.
Immobilienbesitzer, die auf ihrem Dach PV-Strom erzeugen, würden ihn somit in ihrem Fahrzeug speichern und bei Bedarf ins Gebäude abgeben können. Diesen Vorgang bezeichnet man als bidirektionales Laden zu Hause.
Für ein alltagstaugliches bidirektionales Laden braucht es jedoch noch einiges mehr: Zum Beispiel ein intelligentes Haus-Energiemanagement, das sicherstellt, dass Energie dann mit dem Fahrzeug ausgetauscht wird, wenn die Sonne scheint oder im Gebäude Strom benötigt wird, sowie eine Ladestation.