Ebay versilbert Skype

2. September 2009, 5:13 Uhr |
Ebay-Chef John Donahoe hat mit dem Verkauf von Skype einen spektakulären Coup gelandet

Es war der angebotene Kaufpreis, der Ebay nicht lange zögern ließ: Für 1,9 Milliarden Dollar verkauft das E-Commerce-Unternehmen eine Zweidrittelmehrheit an seiner Tochter Skype an eine Gruppe von Finanzinvestoren. Der für 2010 geplante Börsengang des VoIP-Anbieters ist damit vom Tisch.

Ebay trennt sich von seinem Sorgenkind Skype. Schon bald nachdem die E-Commerce-Plattform den VoIP-Anbieter vor vier Jahren zu einem Kaufpreis von 2,6 Milliarden Dollar übernommen hatte, kamen Zweifel an der Akquise auf: Zu weit war das Angebot von Skype von Ebays Kerngeschäft entfernt, zu gering der im VoIP-Segment zu erzielende Gewinn. Auf Abschreibungen von insgesamt 1,4 Milliarden Dollar folgte die Entscheidung, sich wieder von Skype trennen zu wollen (CRN berichtete ). Nun vermeldet Ebay, dass eine Gruppe von Finanzinvestoren unter der Führung des Technologieinvestors Silver Lake eine Mehrheit von 65 Prozent an Skype zu einem Kaufpreis von 1,9 Milliarden Dollar übernimmt. Dabei überrascht nicht nur, dass Ebay von dem ursprünglich für 2010 geplanten Börsengang von Skype Abstand nimmt, sondern auch der letztlich erzielte Erlös: Die Kaufsumme bewertet Skype mit 2,8 Milliarden Dollar – mehr als Ebay seinerzeit (angeblich »überteuert«) bezahlt hat.

»Dieser Deal ist sowohl kurzfristig betrachtet wie auch strategisch gesehen für Ebay sehr lukrativ und hält für Skype großes Potenzial bereit«, freut sich Ebay-CEO John Donahoe über den Verkauf. »Für sich betrachtet ist Skype ein erfolgsträchtiges Geschäftsmodell, nur hat es eben keine Synergien mit unseren Aktivitäten im E-Commerce- und Payment-Bereich.« Der jetzige Verkauf von Skype zu einem so attraktiven Preis mache daher großen Sinn und erlaube es Ebay, sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren.


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  2. Verkauf trotz rechtlicher Fragezeichen

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