Smarthouse Pro: Wie sieht Ihrer Einschätzung nach das Thema vernetzte Beleuchtung im gewerblichen Bereich aus? Hat das Thema bereits Einzug in den industriellen Gebäudebestand, in Bürogebäude, Verkaufsräume & Co. gefunden?
Hockel: Das Thema hat in den letzten Jahren sehr viel Fahrt aufgenommen. In früheren Arbeitsumgebungen habe ich zuletzt immer häufiger industrielle Gebäudeprojekte bearbeitet und auch oder gerade dort mit Themen wie Total Cost of Ownership, Standby Power Consumption et cetera zu tun gehabt. Immer mehr Unternehmen haben festgestellt, dass das Abschalten von Licht massiv Kosten senken kann. Gerade bei der Verkaufsraumbeleuchtung und Lager- und Verkehrsflächen ist enormes Einsparpotenzial gegeben. Aber auch in Bürogebäuden können wenig benutzte Gebäudeteile, WCs, Teeküchen und Treppenhäuser damit ausgestattet werden. Auch eine zentrale Abschaltung des Lichts außerhalb der Bürozeiten könnte sinnvoll sein.
Smarthouse Pro: Was sind im gewerblichen Bereich die besonderen Herausforderungen, was können Hemmnisse sein?
Hockel: Herausforderung ist meist nach wie vor, eine entsprechende Lichtqualität zu erreichen. Vor allem in Bezug auf Lichtflimmern und Farbwiedergabe. Hemmnisse können auch wie schon beschrieben die Komplexität und Bedienbarkeit der aktuell verfügbaren Systeme sein. Hohe Anschaffungskosten und eventuelle Umbaumaßnahmen schrecken zusätzlich natürlich ein wenig ab. Häufig sind auch Nutzer und Betreiber beziehungsweise Eigentümer gerade im gewerblichen Gebäudebetrieb nicht dieselben. Der Eigentümer möchte meist eine möglichst kostengünstige, einfache und effiziente Systemlösung mit geringen Anschaffungs- und Instandhaltungskosten. Der Nutzer möchte möglichst geringe Betriebskosten und eine große Flexibilität in der Bedienung. Dies schließt sich meist gegenseitig aus.
Smarthouse Pro: Lassen sich im gewerblichen Bereich signifikante Energie- und damit Kosteneinsparungen erzielen?
Hockel: Definitiv. Lagerbereiche und Verkehrsflächen, die seltener genutzt werden, können durch entsprechende Beleuchtungssysteme sehr kostengünstig betrieben werden. Wenn man allein die Flächen in Hochregallagern betrachtet, kann man dort immens sparen. Aber auch sämtliche anderen Gebäudeinstallationen im gewerblichen Bereich können durch smarte Steuerungen Kosteneinsparungen bringen. Zum Beispiel intelligente Heizungs- und Lüftungssteuerungen. Fahrstühle, die nachts abgeschaltet werden und vieles mehr.
Smarthouse Pro: Was möchten Sie zum Thema Energieeffizienz und Smart Lighting noch gerne ergänzen?
Hockel: Beim Thema Smart Lighting ist auf jeden Fall noch zu erwähnen, dass das Thema Datensicherheit natürlich eine relevante Rolle spielt, vor allem bei Geräten mit Netzwerkanbindung oder wenn sie in eine Cloud eingebunden sind. Ansonsten ist alles, was einfach und intelligent das Licht in einem Gebäude abschalten oder steuern kann, ein guter Beitrag zur Energieeinsparung.