Es lebe die Bürokratie
Auf der Hausmesse von Ingram Micro sprachen wir mit einer Gruppe von Besuchern, während wir beim Torwandschießen warteten, über den bürokratischen Irrsinn in Deutschland:
Nein, er beleidigt nicht die Beamten, die ihm tagtäglich das ohnehin schon schwierige Geschäft noch schwerer machen, er schimpft nicht einmal auf die Gesetzgeber, in Berlin und in Brüssel, so einer der wartenden Fachbesucher. Nur mag er nicht mehr so recht daran glauben, dass die Volksvertreter im Sinne des Volkes handeln. Dass all die vielen tausend Lobbyisten viele Interessen vertreten mögen, nur seine, die findet er nirgends wieder.
Schachteln im Rücknahmesystem: Und im Interesse des Handels dürfte auch diese Initiative nicht liegen: Verpackung ist Müll, wandert ins Altpapier. Aber ganz so einfach macht es der Gesetzgeber den Unternehmen ab Mai kommenden Jahr nicht mehr. Denn: Händler müssen Verpackungsmüll dokumentieren. Das heißt, der Betreiber muss künftig Rechenschaft darüber ablegen, was er jährlich an Verpackungsmaterialien in Verkehr gebracht hat. So wichtig Umweltschutz ist, aber hier scheint man mal wieder des Guten zu viel zu tun.
Der Verordnungen nicht genug, hat der Europäische Gerichtshof noch ein weiteres Hindernis dem Handel in den Weg gelegt. Künftig darf der Handel vom Verbraucher keine Nutzungsentschädigung bei mangelbegründetem Austausch verlangen. Und das ein halbes Jahr lang nach Kauf der Ware. Klar, als Verbraucher fühle ich mich da gestärkt in meinen Rechten. Aber wenn ich mich in die Rolle eines Händlers versetze, kann mir der Unternehmer nur Leid tun.
Alles über die neuen Verpackungsbestimmungen lesen Sie in unserer Rubrik »Management & Recht« .
Mit den besten Grüßen,
Markus Reuter