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Ebay will Abmahnungen in den Griff kriegen

Autor:Redaktion connect-professional • 20.2.2008 • ca. 2:00 Min

Inhalt
  1. »Es wird Gewinner und Verlierer geben«
  2. Ebay will Abmahnungen in den Griff kriegen

CRN: Das Thema Abmahnungen hat sich zu einer ständigen Belastung für die Ebay-Händler entwickelt. Könnte hier nicht die Ebay-Plattform – beispielsweise durch die Bereitstellung von rechtssicheren AGB oder Pflichtangaben – den Schutz der Verkäufer verbessern?

Boos: Das ist ein schwieriges Thema. So sind ja bekanntlich sogar die vom Justizministerium vorgegebenen Muster-AGB vor bestimmten Gerichten abmahnbar. Was wir hier als E-Commerce-Plattform tun können, ist zunächst einmal, Lobby zu machen für ein höheres Maß an Rechtssicherheit. Wir sind diesbezüglich auch bereits in Brüssel vorstellig. Auf einer zweiten Ebene bieten wir vor allem den Profisellern Funktionen zur Verfügung, die sicherstellen sollen, dass das Abmahnungsrisiko abnimmt. So können Verkäufer bei uns ihre AGB hinterlegen, die dann automatisch in jedes Angebot eingespielt werden. Ebenso bieten wir in Zusammenarbeit mit spezialisierten Anwälten Rechtsseminare für Ebay-Verkäufer an, die sehr gut angenommen werden.

Generell haben wir darüber hinaus den Eindruck, dass das Abmahnproblem derzeit am nachlassen ist. Der bisherige Höhepunkt der Abmahnwelle war dagegen vor rund einem Jahr zu beobachten.

CRN: Zwar gibt es in Deutschland – anders als in Großbritannien – noch keine Entscheidung für die Profiverkäufer-Plattform Ebay Express, doch klingt das nach einem relativ schwachen Commitment für den nur mäßig erfolgreichen Service. Welche Zukunft sehen Sie für Ebay Express?

Boos: Ebay Express einzustellen ist eine Option, die wir uns offen halten. Eine Entscheidung haben wir jedoch noch nicht getroffen. Richtig ist, dass unsere Erwartungen für das Portal nicht eingetroffen sind. Dennoch hat Ebay Express in Deutschland die im Vergleich größte Reichweite erreicht und haben viele Benutzer den Schritt zu Ebay Express gemacht.

CRN: Schlagworte wie Web 2.0 oder »Social Commerce« haben derzeit im Internethandel Hochkonjunktur. Mit dem Relaunch der Ebay- Plattform im vergangenen Sommer haben Sie verstärkt auf Elemente wie den Aufbau einer Online Community und die Einbindung von benutzergenerierten Inhalten gesetzt. Sehen Sie hier einen echten Mehrwert für Käufer und Anbieter oder konnte es sich Ebay einfach nicht leisten, bei dem Trend abseits zu stehen?

Boos: Mit der Reichweite unserer Online Community sind wir sehr zufrieden. Zwar hat sich nur ein Teil unserer Nutzerschaft an den neuen Angeboten beteiligt, da Ebay aber über eine große Menge an Mitgliedern verfügt, handelt es sich dennoch um eine beachtliche Teilnehmerzahl. Mit unseren Online-Auktionen sehen wir uns zudem als Pionier bei der Einbindung von User generated Content. Mit unseren Community- Angeboten sammeln wir nun weitere Erfahrungen in diesem Bereich. Dabei wollen wir natürlich einen wirtschaftlichen Nutzen für unsere Zielgruppe erzielen, aber auch die Web 2.0-Enthusiasten zufrieden stellen.

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