CRN: In den vergangenen Jahren wurde viel über die Konsolidierung im deutschen IT-Onlinehandel gesprochen. Im Zuge der Krise sind nun einige Player vom Markt verschwunden. Hat die Landschaft der Etailer nun damit ihre mittelfristig Gestalt gefunden oder wird es in der nächsten Zeit noch weitere Insolvenzen und Übernahmen geben?
Wild: Die Konsolidierung ist noch nicht vorbei. Durch das Eintreten der Retailer und eventuell auch von auch anderen Playern aus dem Ausland wird es mittelfristig wieder zu einem massiven Wettbewerb kommen. Es wird sich dann zeigen, wer den längeren Atem hat. Der deutsche Markt wird für einige ausländische Player ein Zielmarkt sein, aber er wird von ihnen meist falsch eingeschätzt. Es ist daher für ausländische Unternehmen sehr schwer, sich hier zu etablieren. Aber jeder Versuch eines weiteren großen Players, in den Markt zu gelangen, wird auf die Margen der bereits etablierten Player drücken.
CRN: Welche Trend werden Ihrer Meinung nach das Onlinegeschäft in den nächsten Jahren prägen?
Wild: Meiner Ansicht nach ist der deutsche Markt im weltweiten Vergleich bereits sehr weit entwickelt. Ich denke, die Themen Usability und Einfachheit werden weiter an Bedeutung gewinnen. Apple macht es mit dem iPad vor und der User wartet eigentlich schon lange darauf.
CRN: Sie sind nach dem Ausstieg bei HoH nun erst einmal für einige Zeit in die USA gegangen. Arbeiten Sie derzeit bereits an neuen geschäftlichen Projekten?
Wild: Aktuell schaue ich mir die unterschiedlichsten Projekte an und habe mir auch den Etail Markt in den USA etwas genauer angeschaut. Dieser ist meiner Einschätzung nach erheblich einfacher für die agierenden Player als der deutsche Markt. Ich habe mich aber noch nicht entschieden, in welchem Bereich ich zukünftig aktiv werden möchte. Es muss nicht zwingend wieder die IT Branche sein… Die Welt steht vor großen Veränderungen und ich bin flexibel.
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