Neue Milliardenstrafe verhindert
- EU vs Microsoft: Ende im Browser-Streit
- Neue Milliardenstrafe verhindert
Microsoft hatte bei dem Verfahren erneut ein hohes Bußgeld aus Brüssel zu befürchten und dürfte damit über diesen Ausgang genauso glücklich sein, wie Konkurrent Opera, der die Kartellklage angestrebt hatte. Insgesamt musste Microsoft in den vergangenen Jahren aus anderen Fällen bereits über 1,5 Milliarden Euro an Strafzahlungen an die EU überweisen. Opera hatte die das Verfahren angeregt, da man in der festen Integration des Browsers in das dominierende Betriebssystem Windows eine Wettbewerbsverzerrung sah. Die EU-Kommission folgte dieser Argumentation und zwang Microsoft unter Strafandrohung, den Internet Explorer von Windows zu lösen.
Ob dieser späte »Sieg« Opera allerdings wirklich weiter bringt, bleibt zu bezweifeln. Der Browser dümpelt laut der aktuellen zahlen von Marketshare mit einem Marktanteil von unter 2,5 Prozent weit abgeschlagen hinter den etablierten Konkurrenten. Somit ist es unwahrscheinlich, dass sich Windows-Nutzer plötzlich auf fremdes Terrain begeben. Experten erwarten viel mehr, dass der Großteil der Nutzer auch in der Auswahl zu den ihnen bekannten Lösungen Internet Explorer oder Firefox greift. Fraglich ist, ob damit auch Apple noch nachrüsten muss, das seinen Safari-Browser ebenfalls als Standard mit seinen Betriebssystemen ausliefert. Allerdings lässt sich der Browser bei Apple wesentlich leichter vom User aus dem System entfernen, als dies bei Windows der Fall war. Darüber hinaus kann Apple von einem Marktanteil wie ihn Microsoft mit Windows erreicht (90 Prozent) nur träumen.