Expert hängt den Mitbewerb ab
- Expert fordert Media/Saturn heraus
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Überhaupt hätte sich Müller keinen besseren Einstand bei Expert wünschen können. Kann doch der neue Vorstandsvorsitzende auf den wachsenden Umsatz der Gruppe verweisen, der noch unter der Ägide seines Vorgängers Heinz Herr zustande kam. So weist die Expert AG im vergangenen Geschäftsjahr 2005/2006 (31. März) nach einer leichten Delle im Vorjahr einen Umsatz zu Konsumentenpreisen einschließlich Umsatzsteuer von 2,17 Milliarden Euro (Vorjahr 1,96 Milliarden) aus. »Wir sind nicht nur eine der drei großen Kooperationen, sondern stehen beim Umsatzzuwachs am besten da«, sagt er mit Stolz. Damit konnte sich die Gruppe um 10,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr verbessern. Der Zuwachs ist, so Müller, zu einem guten Stück auf das überaus gute Geschäft mit TV-Flachbildschirmen zurückzuführen.
Diese positive Entwicklung wiederhole sich auch im Umsatz der Expert-Zentrale, der aus dem Einkauf der angeschlossenen Händler resultiert, wie Müller vergangene Woche im Rahmen einer Bilanzpressekonferenz mitteilte. Demnach verbuchte die Zentrale einen Umsatz von 1,18 Milliarden Euro (Industriepreise ohne Umsatzsteuer). Im Vorjahr waren es 1,07 Milliarden Euro. Für die 235 Gesellschafter der Gruppe wird ein Bonus in Höhe von 99,3 Millionen Euro (Vorjahr 87,8 Millionen) ausgeschüttet. Gleichzeitig wartet auf die Gesellschafter, die auch Aktionäre der Verbundgruppe sind, eine Dividende in Höhe von 13,9 Prozent auf das Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 22,9 Millionen Euro. Müller dazu: »Da muss man an der Börse lange suchen, um jemanden zu finden, der so viel zahlt.«
Zu einem Renner hatte sich laut Müller der Bereich Consumer Electronic entwickelt, zu dem Unterhaltungselektronik, Kommunikationstechnik und Computer- Hardware gehören. Hier stieg der Umsatz zu Konsumentenpreisen gegenüber dem Vorjahr um 14,3 Prozent auf 1,44 Milliarden Euro. »Damit haben wir die Nase vorn«, freut sich der Vorstands- Chef. »Die Geiz-ist-geil-Mentalität der Verbraucher klingt zugunsten hochwertiger Produkte im Fachhandel ab«, stellt er mit Seitenblick auf Media Markt und Saturn fest.
Für das laufende Geschäftsjahr 2006/2007 erwartet der Vorstands- Chef einen weiteren Umsatzanstieg »um deutlich mehr als fünf Prozent«. Zu diesem Ziel soll vor allem das boomende Geschäft mit Flachbildfernsehern verhelfen. Außerdem erwartet er aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung im Januar nächsten Jahres vorgezogene Investitionen in höherwertigen Wirtschaftsgütern. Im kommenden Jahr könnte es, so Müller, vor allem im Januar und Februar zu einer gewissen Kaufzurückhaltung kommen. »Aber länger wird sie sich nicht halten«, gibt er sich zuversichtlich. Denn Expert plane Aktionen, »um das Loch in 2007 nicht entstehen zu lassen«. Was die Gruppe genau vorhat, wollte er auf Nachfrage von CRN mit Blick auf den Mitbewerb allerdings noch nicht verraten.