Für Gravenstein liegt hier auch der Grund für die positive Entwicklung im Fachhandel: »Es ist definitiv der Beratungsaspekt, der für das gute Geschäft verantwortlich ist. Gerade Produkte wie LCD- oder Plasma-Fernseher setzen nun mal einen hohen Beratungs- und Servicebedarf voraus.« Daher fühlten sich die Konsumenten bei den Retailketten trotz Preisaggressivität offenbar nicht gut aufgehoben, sondern wendeten sich lieber an die kundenfreundlicheren Elektronikhändler. Auch bei den EP-Flächenmärkten Medimax versucht man, den Serviceanspruch aufrechtzuerhalten. So erklärt EP-Chef Haubrich: »Der Beratungsanteil bei Medimax liegt bei 40 Prozent« und das sei ein sehr hoher Anteil, der beispielsweise beim Discountmarkt nicht geboten werde. Während Media Markt und Saturn Wachstum nur durch Neueröffnungen und Zukauf generierten, bemüht sich der Fachhandel auch in diesem Hinblick um einen solideren Weg. Wie Ralph Gravenstein erklärt, gab es zwar auch bei Euronics in letzter Zeit einige Neueröffnungen und die Akquisition des nordrheinwestfälischen Fachmarktbetreibers Berlet. Daraus sei »das große Wachstum aber nicht zu erklären, vielmehr handelt es sich um ein organisches Wachstum«. Ähnliches gilt auch für die Fachhandels- Gruppen Synaxon (PC-Spezialist) und Vobis, die eine positive Geschäftsentwicklung innerhalb der bestehenden Strukturen vorweisen können.