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Studie »Fachkräftemangel«

Mitarbeiter weiterbilden

Autor:Michael Hase • 24.4.2008 • ca. 1:25 Min

Inhalt
  1. Fachkräfte dringend gesucht!
  2. Mitarbeiter weiterbilden

Um den Personalengpass auszugleichen, plant knapp ein Drittel der KMUs, Dienstleistungen oder Produkte hinzuzukaufen. 27 Prozent verzichten gar auf Unternehmensfunktionen. Dabei sind die Mittelständler der klammen Situation am Arbeitsmarkt nicht wehrlos ausgeliefert, wie die Haufe-Studie ebenfalls zeigt. So könnten viele Firmen ihre Personalrekrutierung intensivieren. Vergleichsweise viele KMUs schalten zwar Stellenanzeigen in Zeitungen, informieren die Arbeitsagentur oder veröffentlichen Vakanzen auf der eigenen Website. In Online-Job-Portalen lassen aber nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten ihre Stellen-Angebote publizieren. Lediglich 38 Prozent kooperieren mit Universitäten oder anderen Ausbildungsstätten. Auf weitere Rekrutierungs- Maßnahmen wie die Beauftragung von Headhuntern (24 Prozent) oder die Präsentation auf Job-Messen (23 Prozent) verzichten die meisten kleineren Firmen sogar völlig.

Ein anderer Ausweg aus dem Dilemma besteht schlicht darin, eigene Mitarbeiter entsprechend weiterzubilden. Die Studie zeigt auch hier Nachholbedarf auf. Zwar bekennen sich die meisten Interviewten zur Forderung und Förderung ihrer Mitarbeiter. Doch gleichzeitig unterstützt nur ein gutes Viertel der Befragten jeden Mitarbeiter bei der individuellen Weiterentwicklung bis an die Grenze seiner Fähigkeiten. 42 Prozent der Befragten glauben gar, sie nutzen die Potenziale ihres Personals bereits optimal. Zudem fördern längst nicht alle Unternehmen (57 Prozent) ihre »High Potentials« intern. Spezielle Förderprogramme für Frauen bieten nur 39 Prozent der Befragten an.

Möglichkeiten zum Ausgleich des Fachkräftemangels sollten Unternehmen rasch identifizieren und umsetzen, empfehlen die Autoren der Studie. Denn wie 83 Prozent der mittelständischen Unternehmen selbst vermuten, ist das Problem keine wirtschafts- oder arbeitsmarktpolitische Episode. Vielmehr dürfte sich der Wettbewerb um die besten Fachkräfte noch verschärfen. Hintergrund für diese Einschätzung ist wohl auch die prognostizierte demographische Entwicklung in Deutschland. Positiver formuliert resümieren die Studieninitiatoren vom Rudolf Haufe Verlag, der richtige Umgang mit dem Fachkräftemangel werde zu einer Schlüsselqualifikation erfolgreicher Unternehmer und Manager. Im Hinblick auf die noch starke Position der deutschen Wirtschaft im Export- Geschäft sei zu wünschen – so das Fazit der Autoren – der deutsche Mittelstand möge sich diese Schlüsselqualifikation rasch und erfolgreich aneignen.