Fachkräfte dringend gesucht!
Der Fachkräftemangel hemmt die wirtschaftliche Entwicklung des deutschen Mittelstands – so das ernüchternde Ergebnis einer Studie der Haufe Mediengruppe. Da sich der Wettbewerb um Talente noch verschärfen wird, müssen Unternehmen verstärkt auf Alternativen wie die Weiterbildung eigener Mitarbeiter setzen.
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- Mitarbeiter weiterbilden
Ein Problem, in der ITK-Branche längst bekannt, hat inzwischen den gesamten deutschen Mittelstand erreicht: 70 Prozent der Unternehmen, die zwischen zehn und 500 Mitarbeiter beschäftigen, empfinden den Mangel an geeignetem Personal als gravierend. Wie eine aktuelle Studie der Haufe Mediengruppe und des von ihr herausgegebenen Fachmagazins Pro Firma ermittelt hat, leiden besonders expandierende Unternehmen unter diesem Engpass. So haben immerhin 70 Prozent der Studienteilnehmer, die ihre wirtschaftliche Situation als gut oder sehr gut einschätzen, die berechtigte Sorge, ihr Wachstumspotenzial durch Mangel an geeignetem Personal nicht ausschöpfen zu können. An der Studie nahmen 324 kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) teil.
Der Fachkräftemangel macht sich sowohl bei den mittelständischen Firmen als auch innerhalb einzelner Unternehmensbereiche unterschiedlich bemerkbar. So weisen die Bereiche Fertigung und Produktion (36 Prozent) sowie Forschung und Entwicklung (24 Prozent) die meisten unfreiwilligen Vakanzen auf, wogegen sich in der Buchhaltung (sieben Prozent) und im Rechnungswesen (fünf Prozent) weit weniger Probleme zeigen. Während sich die meisten Mittelständler in einem oder zwei Geschäftsbereichen bei der Rekrutierung von Fachkräften schwer tun, sind bei fast jedem zehnten Befragten drei oder noch mehr Gebiete betroffen.
Kein Wunder, dass die Firmen über eine Beeinträchtigung ihrer Wettbewerbsfähigkeit klagen. Als Folge fürchten sie eine Verschlechterung ihrer Performance. So erwarten die Befragten mehr Mängel im Service (genau zwei Drittel) und bei Produkten (46 Prozent). Unterm Strich rechnen 60 Prozent der Unternehmen mit Umsatzeinbußen, und jeder zehnte Befragte gibt an, Arbeitsplätze in das Ausland verlagern zu müssen. Darüber hinaus befürchten die Mittelständler, Innovationen könnten nicht schnell genug zur Marktreife geführt werden, so dass nationale und internationale Märkte unerschlossen bleiben.