Festpreise für KMUs: Siebel bemüht sich um den Mittelstand. Passend zum Motto »CRM für Jedermann« und seiner Hosting-Initiative »CRM on Demand« bringt Siebel mit der »Professional Edition« ein weiteres Produkt, um endlich mehr Marktanteile im Mittelstand zu erlangen. Der Schwerpunkt des Siebelgeschäfts soll aber weiterhin das Großkundensegment bleiben.
Analysten haben dem CRM-Spezialisten Siebel stets angekreidet, dass seine »Midmarket Edition« für den Mittelstand viel zu mächtig sei. Zwar konnte Siebel eigenen Aussagen zufolge 30 bis 35 Prozent seiner Gesamtinstallationen in Deutschland im gehobenen Mittelstand platzieren, aber auch der Hersteller selbst war mit diesem Geschäftsbereich nie wirklich zufrieden. Bereits 2002 kündigte Siebel deshalb an, sein Produkt weiterzuentwickeln, zu vereinfachen und einen Vertriebskanal aufzubauen.
Im April 2004 soll die neue »CRM Professional Edition«, die in den USA bereits jetzt auf dem Markt ist, auch in Deutschland an den Start gehen. Wo vor zwei Jahren noch die Rede von Unternehmen mit 250 Millionen bis zu einer Milliarde Dollar Umsatz war, will Siebel jetzt Firmen mit nur noch 15 bis 250 Nutzern und 50 Millionen Dollar Umsatz adressieren. »CRM Professional Edition« basiert auf Siebel 7.7, und bietet die vier Grundfunktionalitäten Sales, Marketing, Service und Call Center. Die Lösung kostet 995 Dollar pro Anwender. Momentan verhandelt Siebel noch mit Finanzinstituten, um Kunden Leasingangebote vorlegen zu können.
Im Gegensatz zur »Midmarket Edition« soll die neue Version flexibler und modular aufgebaut sein. »Früher haben wir den Anwendern ein sehr umfangreiches, aber starres Paket vorgesetzt. Frei nach dem Motto: Wir wissen, was ihr braucht«, erklärt Stefan Sonntag, Executive Director Marketing&Alliances Central/Eastern/ Northern Europe bei Siebel. Das heutige Mittelstandsprodukt beinhaltet lediglich eine Basisapplikation. Kunden können das Paket dann um sechs Module wie Email Marketing oder ein Partnerportal ergänzen, ohne dafür zusätzlich zahlen zu müssen. »Der Mittelstand schafft sich die Lösung, die er wirklich braucht«, erläutert Sonntag. Außerdem habe Siebel das Produkt einfacher gestaltet. Ein Task Assistant führt Anwender durch die einzelnen Prozessschritte.
Natürlich sollen auch Partner an Bord: Sie brauchen CRM-Know-how, müssen implementieren können und bereit sein, ihre Leistungen zu einem Fixpreis anzubieten. In den USA spricht Siebel von festen Gebühren in Höhe von 54.000 Dollar für ein Projekt mit sechs Wochen Laufzeit. »Bisher haben wir mit einzelnen Partnern sehr individuell zusammengearbeitet. Dies Geschäft wollen wir jetzt formalisieren«, kündigt Sonntag an.
Unter dem Namen »CRM on Demand« bietet Siebel seine Software als gehosteten Service für 70 Dollar pro Monat und Anwender an und versucht so ASP-Spezialist Salesforce.com Konkurrenz zu machen. IBM liefert mit Websphere die Infrastruktur. Für Entwicklung, Vertrieb und Hosting sind beide Partner zuständig. Momentan ist allerdings erst eine Version mit englischer Benutzeroberfläche verfügbar, noch in der ersten Hälfte 2004 soll die Lokalisierung auch für den deutschen Markt folgen.
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